Wegen einer Verpuffung in einem Holzzentrum der Ziegler Group waren in der Nacht zu Dienstag weit über 100 Feuerwehrkräfte nach Döllnitz bei Pressath gerufen worden. Die Polizei schrieb am Dienstagmorgen zunächst von einer "Explosion", die Deutsche Presseagentur von einem Schaden von rund 100.000 Euro. Die Ziegler-Group gab am Vormittag gegenüber der Eschenbacher Polizei eine deutlich niedrigere Schadenssumme an. Er werde aktuell auf 10.000 Euro geschätzt, sagte Inspektionsleiter Werner Stopfer nach Rücksprache mit dem Unternehmen gegenüber Oberpfalz-Medien. Bei der "Explosion" habe es sich um eine Verpuffung mit einem "gewissen Knall" gehandelt, die während der Nachtschicht passiert sei. Mitarbeiter hätten kurz nach Mitternacht die Einsatzkräfte alarmiert.
Laut Andreas Kneidl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pressath, rückten 127 Feuerwehrkräfte an. Werner Stopfer spricht von einem "normalen Prozedere" bei einer solchen Alarmierung. Vorsorglich seien auch 12 Rettungskräfte des BRK zum Einsatzort geeilt. "Die Mitarbeiter der Nachtschicht blieben durch den Vorfall glücklicherweise unverletzt", schreibt die Eschenbacher Polizei in ihrem Bericht an die Presse.
Die Verpuffung war in einer sogenannten Trocken-Hammermühle passiert, in der Sägespäne für die Produktion von Pellets verarbeitet werden. Dabei entsteht laut Stopfer ein Staub-Luft-Gemisch, das abgesaugt wird. Möglicherweise wegen eines Defekts in der Maschine oder der Absaugung sei es dann zur Verpuffung gekommen. Nach Angaben von Feuerwehr-Kommandant Kneidl waren in den Rohren der Absaugung Glutnester entstanden, die von der Feuerwehr unter Atemschutz recht schnell mit Wasser gelöscht werden konnten. Die Produktionshalle sei komplett verraucht gewesen und mit Druckbelüftern gelüftet worden.
Nach ersten Einschätzungen des Unternehmens gegenüber der Polizei müssten an der Maschine Blechteile ersetzt werden, die relativ schnell auswechselbar sein sollen. Die Produktion an der Maschine stehe zwar aktuell, werde aber voraussichtlich schon bald wieder laufen können.
Auch wenn die genaue Ursache der Verpuffung noch nicht feststeht, besteht für die Polizei kein Anlass zu Ermittlungen. "Wir werden von uns auch keinen Gutachter einschalten. Es gibt keine Ansatzpunkte, dass Versäumnisse der Firma vorliegen", betonte Polizei-Inspektionsleiter Stopfer. In derartigen Maschinen könne es schon einmal zu solchen Störungen kommen. Im Pelletwerk in Döllnitz hatte es auch im Januar und im April schon gebrannt. Beide Male war niemand verletzt worden.
Im Einsatz waren am Dienstag laut Feuerwehr-Kommandant die Feuerwehren aus Pressath, Riggau, Troschelhammer, Dießfurt, Grafenwöhr, Eschenbach, Friedersreuth, Schwarzenbach, Zintlhammer und Zessau-Weihersberg. Die örtliche Einsatzleitung wurde durch die Unterstützungsgruppe der Weidener Feuerwehr verstärkt.
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