Es gehört zum guten Ton der Kulturscheune Elbart, die begehrte Kleinkunst-Bühne nicht allein für professionelle Unterhalter zu reservieren. Stattdessen sind auch Musiker willkommen, die zwar dem Brot-Beruf den Vorzug gegeben, darüber aber ihre Leidenschaft nicht ad acta gelegt haben. So wie die „Sax-Brothers“, die sich in Weiden und Umgebung einen Namen gemacht haben.
Bereits zum dritten Mal packte die Bläser-Combo nun schon ihre Instrumente in Elbart aus, allerdings erstmals in der Besetzung mit Bandleader Alois Träger (Software-Entwickler), Günter Geiß (ehemaliger Seminarleiter), Thomas Kurzka (Umweltingenieur) und Reinhard Roth (Zahnarzt).
Die wöchentlich angesetzten Proben verlaufen schweißtreibend, plauderte Geiß aus dem Nähkästchen. Die Sommerhitze in der Edel-Scheune war insoweit also schon mal keine große Umstellung für die „Sax-Brothers“, die sich im privaten Kreis eine umfangreiche Playlist mit allem erarbeitet hatten, was innerhalb der Jazz-Standards immer gerne gehört wird und untrennbar mit Komponisten wie George Gershwin, Thelonius Monk oder Sidney Bechet verbunden ist.
Interessante Arrangements und kleine Ausflüge zum Pink Panther, den Muppets, den Beatles oder ins Tango-Universum würzten den Abend genauso wie die sporadischen Moderationen. Darin beschäftigte sich Günter Geiß mal mit Informationen zum Komponisten, mal mit Hintergründen zum Werk und mal mit einem kleinen Abriss zur Geschichte des Saxofons.
Dass Selbiges trotz glänzender Blech-Ausführung dennoch in die Kategorie Holzbläser gerechnet wird, erfuhr das Publikum ebenso wie es am praktischen Beispiel zwischen Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxofon zu differenzieren lernte.
Als der Song-Zähler schon fast die 30 erreicht hatte, läuteten die „Sax-Brothers“ schließlich doch das Finale ein. Gastgeber Günter Preuß vergab im Stile des Eurovision Song Contests 12 Punkte. Beim klingenden Dankeschön kamen zwei weitere Ikonen zu Ehren: Joe Zawinul (Birdland) und Stevie Wonder (Sir Duke). Und genauso tönend wie sie auf die Bühne marschiert waren, verließen die Saxofonisten diese wieder Richtung verdientem Feierabend.
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