Wer könnte sie vergessen, den polnischen Dachdecker oder den tschechischen Installateur. Jene stereotypen Handwerker aus den östlichen EU-Beitrittsländern, die in Scharen in Deutschland einfallen und nach und nach Preise, Jobs und regionale Firmen zerstören.
Als personifizierte Bedenken gegen die Erweiterung der Europäischen Union und die damit verbundene Dienstleistungsfreiheit geistern jene seit 2004 hartnäckig durch die Diskussionen. In der Realität haben sich die Befürchtungen nicht bestätigt. Auch wenn bei Themen wie Dumpinglöhnen oder dem Umgang mit national unterschiedlichen Lohnniveaus zweifellos weiter Handlungsbedarf besteht: Die aktuellen Zahlen der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft entkräften erneut populistische Unkenrufe, die seit der Anfangszeit kontinuierlich Zweifel in der Bevölkerung am fruchtbaren Miteinander befeuern.
Dabei sind die Statistiken zu gesteigerten Exportquoten, der Stärkung insbesondere des grenznahen Wirtschaftsraums, oder der Schaffung von Arbeitsplätzen auf beiden Seiten mehr als nur positive Wirtschaftsdaten. Die bayerischen/deutschen Zahlen belegen exemplarisch auch die Vorteile der Stabilität des gemeinsamen Wirtschaftens in der Europäischen Union, den Erfolg einer gewachsenen Symbiose. Und nehmen nicht zuletzt jenen, die gerne mit dem eigenen Austritt oder dem Ausschluss anderer aus dem Bündnis kokettieren, weitere Argumente.
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