Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Anklage gegen vier Altenpfleger aus dem Landkreis Cham erhoben. Sie sollen drei Heimbewohnern aus Furth im Wald und Eschlkam Betäubungsmittel verabreicht haben. Kurz darauf verstarben die Senioren, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Bei den Angeschuldigten handelt es sich um den 39-jährigen Betreiber der Pflegediensteinrichtungen sowie drei Pflegekräfte im Alter zwischen 30 und 55 Jahren. Bereits seit Dezember 2023 ermittelt die Kripo Regensburg wegen mehrerer Tode in den beiden Seniorengemeinschaften. Eine Pflegerin soll einer 93-Jährigen in Furth im Wald laut einer Zeugin grundlos Morphium verabreicht haben. Daraufhin sei die Seniorin gestorben.
Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auf weitere Verdachtsfälle im Zusammenhang mit dem Tod eines 92-Jährigen und eines 84-Jährigen. Die Staatsanwaltschat wirft den Angeschuldigten vor, gemeinschaftlich gehandelt zu haben. Sie sollen den Senioren ohne deren Wissen Morphium oder Fentanyl verabreicht haben. Die Altenpfleger wussten laut Anklage vom Handeln des jeweils anderen. Allerdings: Einen kausalen Zusammenhang zwischen den Betäubungsmitteln und dem Tod konnten Gerichtsmediziner nicht sicher nachweisen. Deshalb lautet der Vorwurf versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung.
Die Altenpfleger sollen die Taten teilweise durch Unterlassen begangen haben. Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke aus. Ein Angeschuldigter habe die Vorwürfe von seinem Verteidiger zurückweisen lassen. Die Begründung: Er habe darauf vertraut, dass das Medikament verordnet sei. Das Landgericht Regensburg entscheidet nun, ob es zu einem Gerichtsprozess kommt.
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