Furth im Wald im Landkreis Cham
02.01.2023 - 12:30 Uhr

Illegaler Welpenhandel in der Oberpfalz: Anklage in 158 Fällen

Die Staatsanwaltschaft Regensburg erhebt Anklage gegen vier Personen, die mit Welpen illegal gehandelt haben sollen. Mit beteiligt an dem Betrug sind drei Tierärzte aus Deutschland.

Wegen illegalen Welpenhandels in 158 Fällen sind vier Oberpfälzer in Regensburg angeklagt. Am Betrug beteiligt sind auch drei Tierärzte aus Deutschland. Symbolbild: Kay Nietfeld/dpa
Wegen illegalen Welpenhandels in 158 Fällen sind vier Oberpfälzer in Regensburg angeklagt. Am Betrug beteiligt sind auch drei Tierärzte aus Deutschland.

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat am 30. November 2022 Anklage gegen vier Personen wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrug in 158 Fällen zum Landgericht Regensburg erhoben. Laut Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft wird den Beschuldigten zur Last gelegt, Hundewelpen, die aus Hundezuchten in Osteuropa stammten, "systematisch wahrheitswidrig als reinrassig und in Deutschland geboren verkauft zu haben".

Die Tiere wurden dabei zu früh von ihren Müttern getrennt und teilweise über weite Strecken transportiert. Oftmals erkrankten die Tiere deswegen und starben in vielen Fällen frühzeitig. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Verkaufserlös der Gruppe auf 200.000 Euro.

Die Staatsanwaltschaft und die Grenzpolizeigruppe der Polizeiinspektion Furth im Wald ermitteln seit 2019 gegen die Gruppierung. Laut Anklage wurden die Welpen an mehrere Weiterverkäufer in Deutschland weitergegeben. Diese verkauften die Hunde mittels Annoncen auf Ebay-Kleinanzeigen oder dem Online-Portal "Deine Tierwelt". Hierbei wurden die Welpen vor allem als Angehörige der Hybridrassen Maltipoo und Goldendoodle angepriesen, die aufgrund ihrer Charaktereigenschaften als Familienhunde bzw. Allergikerhunde bei Käufern besonders beliebt sind. Um den Anschein einer liebevollen inländischen Kleinzüchtung zu erwecken, präsentierten die Verkäufer den Käufern regelmäßig ein reinrassiges Vorzeigemuttertier, welches jedoch, so heißt es in der Pressemitteilung, nicht die Mutter des Welpen war.

Darüber hinaus waren laut Anklage drei deutsche Tierärzte am Betrug beteiligt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Veterinären vor, für die überwiegende Zahl der Welpen blanko EU-Heimtierausweise und Impfpässe ausgestellt zu haben, ohne die Tiere geimpft oder untersucht zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Regensburg weist in ihrer Pressemitteilung darauf hin, dass für die Beschuldigten weiterhin uneingeschränkt die Unschuldsvermutung gilt. Das Landgericht Regensburg muss über die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung entscheiden.

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