17.09.2019 - 19:33 Uhr

Große Funklöcher entlang der Autobahnen

Der Mobilfunkempfang in Bayern ist entlang der Autobahnen lückenhaft. Eine Messung des Wirtschaftsministeriums hat ergeben, dass vor allem die Kunden eines der großen Mobilfunkanbieter oft in Oberpfälzer Funklöchern verschwinden.

"Kein Netz"? Das erleben Kunden von O2 entlang der Oberpfälzer Autobahnen öfter. Symbolbild: Inga Kjer/dpa
"Kein Netz"? Das erleben Kunden von O2 entlang der Oberpfälzer Autobahnen öfter.

Im Mobilfunknetz entlang der bayerischen Autobahnen klaffen noch zum Teil große Lücken. Das haben von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in Auftrag gegebene Messungen nach dem 4G/LTE-Standard ergeben. Zwischen den drei großen Mobilfunkbetreibern gibt es allerdings große Unterschiede. Während die Telekom hier auf eine Netzabdeckung von 98 Prozent kommt, erreicht Vodafone 93 Prozent, O2/Telefónica dagegen nur 71 Prozent. Laut den Vereinbarungen mit der Bundesnetzagentur müssten alle Anbieter bis Ende 2019 eine Vollversorgung gewährleisten. "Die Anbieter haben noch dreieinhalb Monate Zeit zum Nachbessern, ab Januar ist Schluss mit lustig", drohte Aiwanger.

In der Oberpfalz sorgt die Telekom bis auf wenige Ausnahmen für eine Vollabdeckung entlang der Autobahnen. An der A 93 gibt es nur zwei kleine Lücken bei Neustadt/WN und Regenstauf. Rund ein Dutzend kleine Lücken ergaben die Messungen an der A 6, die Mehrzahl davon westlich von Amberg. Für gute Abdeckung sorgt auch Vodafone, lediglich im Bereich östlich des Autobahnkreuzes Oberpfälzer Wald auf der A 6 besteht abschnittsweise Verbesserungsbedarf. O2 dagegen weist eine Netzabdeckung von unter 50 Prozent auf, die A 93 ist vor allem südlich von Pfreimd kaum versorgt. Die A 6 ist zwischen Vohenstrauß und der Grenze ist für O2-Kunden ein einziges Funkloch, zwischen den Autobahnkreuzen Altdorf und Oberpfälzer Wald gibt es mehr Lücken als versorgte Abschnitte.

Aiwanger betonte, er sei mit dem Ergebnis der Messungen nicht zufrieden. "Alle Netzbetreiber müssen noch nachlegen", betonte er. Dabei bot Aiwanger seine Hilfe an, sollte der Grund für die Lücken im Widerstand gegen den Bau von Mobilfunkmasten oder in langsam arbeitenden Genehmigungsbehörden liegen. Technische Probleme müssten die Betreiber selbst lösen. "Ziel muss es sein, in ganz Bayern ohne Unterbrechungen mobil telefonieren zu können", sagte Aiwanger.

Die Netzbetreiber forderte er auf, die Probleme bis Jahresende zu lösen. "Ein Verfehlen des Abdeckungsziels werden wir nicht mit einem Schulterzucken hinnehmen", erklärte Aiwanger. In Absprache mit dem Bund werde er sich für Sanktionen einsetzen, sollten die Versprechen nicht eingehalten werden. Nach den Messungen muss die Telekom entlang der gut 2500 Autobahn-Kilometer in Bayern noch 55 Kilometer abdecken, Vodafone 174 Kilometer und O2 noch 726 Kilometer. Wer als Mobilfunkkunde viel in Bayern unterwegs sei, so Aiwanger, sollte sich vertraglich an einen Anbieter mit hoher Netzabdeckung binden, um sich Ärger beim mobilen Telefonieren zu ersparen. Für Oktober kündigte er Messungen entlang der ICE-Strecken in Bayern an.

LTE (4G)-Versorgungswerte auf Bundesautobahnen in Bayern (Deutsche Telekom) PDF (8,03 MB)

LTE (4G)-Versorgungswerte auf Bundesautobahnen in Bayern (Vodafone) PDF (8,04 MB)

LTE (4G)-Versorgungswerte auf Bundesautobahnen in Bayern (Telefónica) PDF (8,04 MB)

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.