Der bayerische Landesverband der Jungen Liberalen (Julis) hat am Samstag in der Weidener Altstadt Tütchen mit Cannabis-Blüten verteilt. Je nachdem wie man zur Legalisierung steht, konnte man beim zweiten Blick aufatmen oder sich enttäuscht abwenden: Bei den Blüten habe es sich um kleine Schokolade-Kunstwerke in Blütenform gehandelt, in denen keine Spur des Cannabis-Wirkstoffs THC enthalten war, wie Bayerns Juli-Sprecher Kai Fackler auf Nachfrage bestätigte.
Der 20. April habe sich in den vergangenen Jahren zum Aktionstag für die Cannabis-Entkriminalisierung entwickelt. Deshalb habe man sich am Rande der Landesversammlung in Weiden am Samstag zu der Aktion entschieden. Seit Anfang April ist Cannabis legal. Dennoch unternehme die Staatsregierung um Markus Söder einiges, um Kiffern in Bayern das Leben schwer zu machen. In Söders Cannabis-Krieg gehe es nicht um Bayern, sondern nur um das Ego der CSU, heißt es in einer Erklärung der Julis.
"Die CSU versucht, mit Scheinargumenten und Bußgeldern Cannabiskonsumenten an ihrem legalen Konsum zu hindern. Wer nur 90 Meter weit weg von einer Schule einen allein einen Joint raucht, soll dafür mehr zahlen als derjenige, der mit 80 km/h direkt vor der Schule vorbeirast", zitiert die Mitteilung den Juli-Landesvorsitzenden Tobias Dutta. "Wir Bayern können selber entscheiden, was wie wir mit unserem Körper umgehen wollen - egal ob Bier, Schnupftabak oder Cannabis", so Dutta weiter. Gemeinsam mit Europa-Kandidaten Phil Hackemann verteilte Dutta die Blüten, die zwar gut schmecken, aber nicht high machen.
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