Deutschland und die Welt
16.12.2018 - 19:48 Uhr

Klimawitz von Kattowitz: Es bleibt ja noch die Mars-Kolonie

Das Dorf Narikoso auf der Fidschi-Insel Ono. Wegen des steigenden Meerwassers aus dem Südpazifik müssen mehrere Häuser des Dorfes umgesiedelt werden. Deutschland unterstützt die Umsiedlung mit Entwicklungshilfe. Bild: Christoph Sator/dpa
Das Dorf Narikoso auf der Fidschi-Insel Ono. Wegen des steigenden Meerwassers aus dem Südpazifik müssen mehrere Häuser des Dorfes umgesiedelt werden. Deutschland unterstützt die Umsiedlung mit Entwicklungshilfe.

Vom Fernsehsessel aus ist es leicht, die Klimakonferenz von Kattowitz als Witznummer zu verunglimpfen. Aber wie soll man den weltgrößten CO2-Produzenten China, die USA als Nummer 2 unter Klimawandel-Leugner Trump, Russland und die Opec-Staaten mit ihren Öl- und Gasgeschäftsinteressen, Schwellenländer wie Brasilien mit dem Regenwald-Vernichter Bolsonaro zum Öko-Trip bewegen? Noch dazu als "High Ambition Coalition" (HAC) mit Deutschland, das die eigenen Ziele bewusst verfehlt.

Daher ist schon das nun geborene Klima-Mäuschen ein kleines Wunder: Erstmals sind Verfahren festgeschrieben, um den Treibhausgasausstoß der Länder zu messen und zu vergleichen. Anlass zu sachtem Applaus gibt die Vereinbarung von Hilfszahlungen an vom Klimawandel geplagte Länder - gepusht von der Bundesregierung. Vielleicht mit dem Hintergedanken, sich mit dem Ablasshandel beim Klimaschutz freizukaufen. Der Pakt von Kattowitz bleibt vage. Anders war die Zustimmung der Null-Klima-Bock-Staaten nicht zu haben.

Am Schluss kann als Resultat der 24. UN-Klimakonferenz die bloße Dokumentation der Klimazerstörung stehen. Bei diesem Tempo wird man im Jahr vor dem Absaufen der Fidschi-Inseln noch darum feilschen, ob man die Ergebnisse der Klima-Forscher "begrüßt" oder nur "zur Kenntnis nimmt". Aber vielleicht hat Elon Musk bis dahin die Mars-Kolonie so weit vorangetrieben, dass sich reiche Klima-Flüchtlinge auf den roten Planeten retten können.

 
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