Weit ins Land hinein leuchtet die Theresien-Kapelle mit ihren zwei Türmchen und glitzerndem Kupferdach. Beeindruckend ist auch der Innenraum mit einer lebensgroßen Christusfigur und einem von Irene Schleicher gestalteten Kreuzweg. Eine Reliquie der heiligen Theresia von Lisieux befindet sich im Altar, Reliquien ihrer Eltern, die ebenfalls heiliggesprochen wurden, in der Kapellenwand.
Irene und Dr. Peter Schleicher haben 2011, unterstützt von der Köglitzer Bevölkerung, das Kirchlein erbaut: In all den Jahren stand es kaum leer, ist offen für alle. Ständig kommen Leute aus der Gegend vorbei - mit Wanderstiefeln und Fahrrad aus dem Umland. Wie viel Freud' und Leid, Bitten und Dank schon in das Kirchlein getragen worden sind, zeigt ein Blick in das Gästebuch. Feste wurden gefeiert, Hunderte von Kerzen angezündet vor dem Bild der heiligen Theresia vom Kinde Jesu, die von der Wand auf die Gläubigen schaut.
150. Geburtstag
Am Samstag wurde in und an der Kapelle ein dreifaches Fest gefeiert: Das Patrozinium, der 150. Geburtstag der Schutzheiligen und der 100. Jahrestag ihrer Seligsprechung. Den Festgottesdienst feiert Prälat Dr. Karel Simandl aus Berlin zusammen mit Ortspfarrer Heribert Stretz und vielen Gläubigen, musikalisch mitgestaltet von der Burger-Stubenmusik aus Mitterteich.
"Obwohl die heilige Theresia noch nie in der Mission war, ist sie Schutzpatron der Missionen, denn vom Kloster aus begleitete sie mit Briefen und Gebet die dort tätigen Missionare", sagte der Geistliche in seiner Festpredigt. Er verglich die Heilige mit einem Motor, "der im Vorborgenen einem Gefährt die Kraft gibt, voranzukommen". Oft aber sei sie bei ihren Mitschwestern, die andere Glaubensvorstellungen hatten, auf Unverständnis gestoßen. Zwei Episoden prägten die Veränderung ihres Lebens: Die Erste: als sie an Weihnachten 1886, launisch, traurig und enttäuscht, plötzlich Seelenstärke bekam, Egoismus und Selbstmitleid ablegte, die zweite: Durch ihr ständiges Gebet fand ein zum Tode verurteilter Verbrecher vor seiner Hinrichtung noch zu Gott.
Donnerstags Rosenkranz
Da schon die heilige Theresia von Avila, Vorbild der "kleinen" Theresia von Lisieux, wusste, dass man "dem Leib Gutes tun muss, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen", hatte Familie Schleicher die Festgesellschaft zum Weiterfeiern eingeladen, mit feiner Suppe, Kaffee, Torte und reden über Gott und die Welt.
Im Oktober wird jeden Donnerstag um 18.30 Uhr in der Kapelle der Rosenkranz gebetet.
Zur Person: Heilige Theresia von Lisieux
- geboren am 2. Januar 1873
- Eintritt in den Karmeliter-Orden von Lisieux mit 15 Jahren
- gestorben am 30. September 1897
- 1923 Seligsprechung
- 1925 Heiligsprechung
- 1997 Erhebung zur Kirchenlehrerin
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