Grenzschließungen? Nicht schon wieder. Das gleiche gilt für Kontrollen an den Grenzübergängen. In der Oberpfalz war erst im Frühjahr zu beobachten, wie belastend sich die zeitweilige Schließung der Grenze zwischen Bayern und Tschechien sowie die späteren Kontrollen auswirkten.
Neben der Sorge wegen der sich ausbreitenden Corona-Pandemie mussten Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Betriebe auch noch um ihre tschechischen Mitarbeiter bangen. Und: Die tschechischen Beschäftigten wären teils ohne Einkommen dagestanden, wenn sie nicht mehr über die Grenze gedurft hätten.
Unternehmer und Politiker aus der Oberpfalz und aus Niederbayern liefen damals in München, Berlin und Prag Sturm, damit Betriebe und Einrichtungen hierzulande weiterlaufen konnten. Schließlich waren allerlei Verrenkungen nötig, damit Tschechen zum Arbeiten nach Bayern einpendeln konnten.
Im geeinten Europa ist es sinnlos, die Grenze zwischen Bayern und Tschechien anders zu behandeln als die Grenze zwischen der Oberpfalz und Oberfranken. Im Gegenteil: Es ist Solidarität gefragt, wie etwa das bayerische Hilfsangebot, Covid-19-Patienten aus Tschechien zu pflegen.
Seit Tagen überbieten sich einige mit Rufen nach drastischen Maßnahmen. Daraus spricht Panik. Dabei ist es nicht klug, den Menschen dauernd Angst zu machen. Das funktioniert weder in einer Diktatur noch in einer Demokratie. Irgendwann stumpfen die Menschen ab. Besser ist es, sie mitzunehmen.