Die Corona-Pandemie hat wenige gute Seiten, aber einige dann eben doch: So schiebt sie das Thema Homeoffice an, das zuvor von manchen Unternehmen ignoriert, von einigen sogar aktiv blockiert wurde. Auch der eine oder andere Betriebsrat stellte sich in der Vergangenheit quer, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenigstens zeitweise von daheim arbeiten wollten - etwa, um sich flexibler um die Kinder kümmern zu können.Das Homeoffice als Tor zur unbegrenzten Arbeitszeit - das fürchteten etliche Arbeitnehmervertreter. Heimarbeit als unbeobachtetes Paradies für Faulpelze - das unterstellten manche Chefs. Jetzt aber stellt man plötzlich fest: Es geht ja doch, irgendwie läuft der Laden auch bei fast leeren Büros.
Die Arbeitgeber tragen jetzt die Verantwortung, ihre Angestellten zu schützen und ihnen dort, wo es nur irgend geht und Sinn ergibt, den Weg in die Arbeit zu ersparen. Die Ausreden von früher gelten jetzt nicht mehr.
Die Politik muss allerdings auch ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Viele Berufstätige gehen weiter ins Büro, obwohl der Arbeitgeber ihnen Homeoffice erlaubt - weil daheim die Internetverbindung schlicht zu miserabel ist. Denn flächendeckendes schnelles Internet für ganz Bayern ist nach wie vor nur ein Traum, den die Staatsregierung träumt.