Die CDU-Basis hat sich mit deutlicher Mehrheit für den Klartexter Friedrich Merz als Nachfolger für den glücklosen Armin Laschet entschieden. Das zeigt die Sehnsucht der gebeutelten Partei nach einer Führungspersönlichkeit, die mit scharfer Rhetorik aus der Opposition heraus die neue Ampel-Regierung ins Visier nimmt.
Denn Attacke, das kann Merz. Wie viel Kreide wird er allerdings fressen müssen, um die Christdemokraten im Inneren zu einen, Gräben zuzuschütten und neues Selbstvertrauen wachsen zu lassen? Und: Merz kann als Vertreter einer gealterten Politikergeneration nicht den Aufbruch, den Neuanfang verkörpern, den die CDU früher oder später braucht. Für den Moment ist der Sauerländer ja genau der Richtige. Es wird sich jedoch zeigen, ob er mit der Zeit dem meinungsstarken Nachwuchs Luft zum Atmen lässt, damit sich neue Gesichter profilieren können. Etwas, das in der Ära Merkel unmöglich war.
Bei der nächsten regulären Bundestagswahl 2025 wird Merz knapp 70 Jahre alt sein. Spätestens dann muss in der Partei ein glaubhafter Generationswechsel vollzogen sein, damit vielleicht einer wie der junge CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak ins Rennen um das Kanzleramt gehen kann.
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