In Kümmersbruck formiert sich der Widerstand gegen die Westumfahrung. Die neue Interessengemeinschaft "Leben statt Asphalt" will sich nicht damit abfinden, was Bürgermeister Roland Strehl Anfang Dezember vergangenen Jahres in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung verkündete. Er informierte damals darüber, dass sich der Freistaat Bayern als Träger der Straßenbaulast – für ihn überraschend – dazu entschieden hat, nunmehr den Bau der umstrittenen Westumgehung Kümmersbruck zu verwirklichen, obwohl eine Mehrheit der Gemeindebürger in einem Ratsbegehren gegen die finanzielle Beteiligung an diesem Projekt gestimmt hatte.
Vor einigen Wochen hat das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach auch mit den ersten Vorarbeiten für dieses Straßenprojekt begonnen und am südlichen Beginn der geplanten Straße im Gemeindegebiet Kümmersbruck Bäume, Sträucher und Hecken gerodet. "Viele Bürger der Gemeinde Kümmersbruck können den Sinn dieses Straßenprojektes nicht nachvollziehen und fühlen sich durch die Entscheidung des Freistaat Bayern und die nun anstehenden Baumaßnahmen durch das staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach in ihren demokratischen Mitspracherechten missachtet", heißt es in einer Mitteilung der neuen IG, namentlich von Martin Sarnowski, der ebenso als IG-Sprecher fungiert wie Franziska Paintner. Beide legen Wert auf die Feststellung, dass sich weiterer Widerstand gegen die Westumgehung "auf breiter Ebene" in Position bringe.
"Leben statt Asphalt"
Naturfreunde aus verschiedenen Gruppierungen seien nun zusammengekommen, um die Interessengemeinschaft "Leben statt Asphalt" ins Leben zu rufen. Ziel sei es, "gemeinsam für den Schutz und die Bewahrung der Natur in ihrer Heimat einzustehen und gegen den umstrittenen Bau der Westumgehung zu protestieren". Sarnowski: "An dieser Interessengemeinschaft beteiligen sich viele junge Kümmersbrucker aus den verschiedenen Ortsvereinen, der größte Teil der betroffenen Land- und Forstwirte, Anwohner und betroffene Gemeindebürger, Geschäftsleute sowie einige besonders naturverbundene Organisationen." Der IG-Sprecher nennt an dieser Stelle den Bund Naturschutz, den Landesbund für Vogelschutz, den Bauernverband, den Jagdverband, die Grünen, die ÖDP und Fridays-for-Future-Aktivisten.
Mehrere Aktionen geplant
In den nächsten Wochen und Monate seien viele Aktionen geplant, "um über die Naturzerstörung sowie die weiteren negativen Auswirkungen durch dieses Straßenbauprojekt zu informieren und gegen das Bauvorhaben zu protestieren". Geplant seien Mahnwachen, Unterschriftensammlungen, Trassenbegehungen und Informationsveranstaltungen. Abschließend heißt es: "Das Ziel der Mitglieder und Unterstützer der IG ist es, das Verantwortungsbewusstsein der Gemeindebürger und der politischen Entscheidungsträger vor allem für die heimatliche Natur in der Gemeinde zu wecken und ein Umdenken der politisch Verantwortlichen herbeizuführen."



















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