Schön, dass sich die Lebensmittelriesen Edeka, Netto, Rewe, Aldi und Lidl zusammentun. Sie wollen auf ihren Produkten kenntlich machen, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden, aus denen die Produkte entstanden sind. Wenn dann 2020 noch das staatliche Tierwohl-Kennzeichen dazukommt, weiß der Kunde bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht vor lauter Logos: DLG, Bio-Siegel der EU, deutsches Bio-Siegel, "Ohne Gentechnik"-Logo, Fairtrade, "Rainforest Alliance", "UTZ Certified", WWF, MSC - die Liste ist schier endlos.
Am Ende dienen all die Signets und Labels lediglich dazu, das Gewissen der Konsumenten zu beruhigen und ihnen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei interessiert die meisten Verbraucher ja vor allem nur ein Schild: das mit dem Preis. Viele Menschen können - oder wollen - sich derart hochdekorierte Lebensmittel ohnehin nicht mehr leisten.
Statt auf immer neue Logos sollten sich Politik und Handel vielleicht darauf konzentrieren, ein anderes Problem in den Griff zu bekommen: die Lebensmittelverschwendung. Immer mehr Nahrung landet in den Müllcontainern hinter den Supermärkten. Aber auch Privathaushalte werfen immer mehr weg.
Unsere Überflussgesellschaft, so scheint es, hat die Wertschätzung von Lebensmitteln mittlerweile verlernt. Zeit, gegenzusteuern.
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