Trotz der Absatzdelle im vergangenen Jahr wächst die Zahl der Bio-Bauern in Bayern weiter an. Wie aus dem Jahresbericht des Agrarministeriums zum Öko-Landbau im Freistaat hervorgeht, gab es Ende vergangenen Jahres 11 811 Öko-Betriebe, 341 mehr als im Jahr davor. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche stieg dabei um gut 7000 Hektar auf 415 000 Hektar. Das entspricht 13,43 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Nach Angaben des im Ministerium zuständigen Florian Thurnbauer ist auch heuer ist mit einer Zunahme der Ökobetrieb zu rechnen. Nach derzeitigem Stand dürfte sich die Zahl um rund 300 mit erneut etwa 7000 Hektar erhöhen.
Leicht rückläufig war zuletzt der Absatz von Bio-Produkten. Er schrumpfte 2022 erstmals um 3,5 Prozent. Als Grund nannte Thurnbauer im Agrarausschuss des Landtags den Ukraine-Krieg, der wegen der daraus resultierenden Inflation zu einem Spardruck bei den Konsumenten geführt habe. Von einem Umsatzeinbruch wollte Thurnbauer dennoch nicht sprechen, da die Einnahmen auch 2022 noch um 25 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 gelegen hätten. Gerade während der Pandemie habe die Nachfrage nach Bio-Produkten stark zugenommen.
Wie Thurnbauer betonte, hält die Staatsregierung am Ziel von 30 Prozent Öko-Landbau bis 2030 fest. Um dieses zu erreichen, müssten aber mehr Bio-Lebensmittel konsumiert werden. Man versuche, mit einem Paket aus Marketing, Forschung und Förderung die Nachfrage anzukurbeln. Der weitere Ausbau des Öko-Landbaus solle aber "weiter am Markt entlang" erfolgen. Man wolle damit Überproduktion vermeiden, weil diese die Preise und damit die Erlöse der Landwirte drücken würde.
Bei einer Anhörung zur Zukunft des Öko-Landbaus im Agrarausschuss des Landtags haben mehrere Experten die Staatsregierung aufgefordert, ihre Bemühungen zur Steigerung des Absatzes von Bio-Lebensmitteln aus heimischer Produktion zu verstärken. Dies gelte insbesondere für die Verwendung von Bio-Kost in staatlichen Kantinen sowie in der Mittagsverpflegung von Schulen und Kindertagesstätten. Es brauche für diese Einrichtungen eine verpflichtende Bio-Quote. Zur Unterstützung der Biobauern warnten die Experten vor überzogenen Auflagen.



















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