München
07.08.2024 - 13:31 Uhr

Anhebung des Höchstalters für Feuerwehrleute geplant

Aktive Feuerwehrleute müssen in Bayern mit 65 aus dem Dienst ausscheiden. Das sorgt bei vielen Betroffenen für Unmut. Bayerns Regierungskoalition und der Landesfeuerwehrverband planen nun eine Anhebung der Altersgrenze.

Die Altersgrenze für Feuerwehrleute könnte schon bald angehoben werden. Symbolbild: Marijan Murat/dpa
Die Altersgrenze für Feuerwehrleute könnte schon bald angehoben werden.

In der bayerischen Regierungskoalition und beim Landesfeuerwehrverband (LFV) gibt es Pläne zur Anhebung des Höchstalters für aktive Feuerwehrleute. Diese müssen derzeit mit 65 Jahren aus dem Dienst ausscheiden. Im Gespräch ist eine Anhebung auf 67 Jahre oder die Koppelung an das gesetzliche Renteneintrittsalter, das in den kommenden Jahren mutmaßlich weiter steigen wird.

"Es sollte auf alle Fälle mehr als 65 Jahre sein", bestätigte LFV-Fachreferent Jürgen Weiß Informationen dieser Redaktion. Dem Vernehmen nach soll nach der parlamentarischen Sommerpause ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt werden.

Gründe für die geplante Änderung

Hintergrund der Pläne ist zum einen die Personalsicherung bei den freiwilligen Feuerwehren in Bayern. Zwar hat die Zahl der aktiven Einsatzkräfte vor allem durch die Zulassung von Frauen zum Dienst und eine intensive Nachwuchsförderung in den vergangenen Jahren wieder leicht zugenommen, doch scheiden in den kommenden Jahren die geburtenstarken Jahrgänge der "Baby-Boomer" aus dem aktiven Dienst aus. Zwei zusätzliche Dienstjahre würden den Personalbestand zumindest stabilisieren. Nach Angaben des Innenministeriums waren 2023 bayernweit knapp 320 000 Feuerwehrleute im aktiven Dienst, gut 5000 mehr als 2018. In der Oberpfalz blieb die Zahl - von lokalen Schwankungen abgesehen - konstant bei rund 43 000.

Als weiteren Grund für die Dienstzeitverlängerung nannte Weiß den Wunsch vieler Kameradinnen und Kameraden, sich bis 67 für die Allgemeinheit engagieren zu wollen. "Viele verstehen nicht, warum sie bis 67 arbeiten sollen, aber schon ab 65 nicht mehr aktiv bei der Feuerwehr dabei sein dürfen", schilderte Weiß die Lage. Dass die körperliche Leistungsfähigkeit im Alter schwindet, ließ Weiß nicht als Argument gegen die Anhebung des Höchstalters gelten. Die älteren Einsatzkräfte könnten schließlich entsprechend ihres körperlichen Zustands von den Kommandanten eingesetzt oder dank ihrer Erfahrung für koordinierende Aufgaben bei einem Einsatz verwendet werden.

Entscheidung nach den Sommerferien geplant

Der Feuerwehrexperte der CSU-Landtagsfraktion, Norbert Dünkel, teilte auf Anfrage mit, dass die Fachsprecher der Koalitionsfraktionen seit mehreren Monaten mit dem Landesfeuerwehrverband, den Kreisbrandräten und dem Innenministerium im Gespräch über eine Anhebung des Höchstalters für aktive Feuerwehrleute seien.

Die Vorschläge dafür reichten von der Anhebung auf 67 Jahre bis zur völligen Aufhebung der Altersgrenze. Aus Dünkels Sicht könnte die gesetzliche Festlegung auf das jeweils gültige Renteneintrittsalter eine flexible Kompromisslösung sein. Nach den Sommerferien sei eine "zügige Abstimmung" mit LFV und Innenministerium in dieser Frage geplant.

 
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