Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat beschlossen, die Vergabeverfahren „Expressverkehr-Ostbayern“ (München–Hof) und „RE/Ex36“ (München–Prag) aus wirtschaftlichen Gründen aufzuheben. Das teilte die BEG am Freitagnachmittag mit.
Die Bahn-Gesellschaft plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. „Beide Verfahren haben leider kein für den Freistaat akzeptables Angebot ergeben und lagen in der Summe mehr als eine Milliarde Euro über dem finanziell hinterlegten Erwartungswert“, heißt es in der Pressemitteilung.
Beide Linien wurden bis Anfang dieses Jahrhunderts auch in Deutschland noch von DB-Fernverkehr bedient. Aufgrund des Fernverkehrscharakters seien die Anforderungen an die Fahrzeuge deutlich höher als im Regionalverkehr normalerweise üblich, unter anderem durch den – im Falle von München–Prag sogar mehrfachen – Wechsel zwischen elektrifizierten und nicht elektrifizierten Strecken, so die BEG.
„Das ist höchst bedauerlich, aber alternativlos. Bis zu den neuen Verträgen, die Ende der 2020er-Jahre starten und bis Anfang der 2040er-Jahre laufen, sind Übergangslösungen vorbereitet“, wird der BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl in der Pressemitteilung zitiert.
Bald soll es Klarheit geben
Mithilfe von separaten Vergabeverfahren bestimmt die BEG die Betreiber der beiden Expresslinien München–Hof und München–Prag, im Falle der grenzüberschreitenden Verbindung gemeinsam mit dem tschechischen Verkehrsministerium. „Die BEG wird baldmöglichst einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen abgeben. Ziel ist, für diese beiden für Bayern wichtige Strecken bald Klarheit zu haben“, heißt es in der Mitteilung.
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