München
31.03.2025 - 15:06 Uhr

Landtag-Kolumne: Der kuriose Höhepunkt einer AfD-Karriere

In der Kolumne "Notizen aus dem Landtag" beschreibt unser Korrespondent Jürgen Umlauft seine Beobachtungen im Münchener Landtag. Diese Woche geht es um das kuriose Revival einer Landratswahl, Wünsche – und den Höhepunkt einer AfD-Karriere.

Der Höhepunkt seiner Landtagskarriere war für den AfD-Abgeordneten Ingo Hahn ein Spiel des FC Landtag in der Allianz-Arena vor 60 Zuschauern, bei dem er den Siegtreffer schoss trotz gezerrter Wade. Symbolbild: Sven Hoppe/dpa
Der Höhepunkt seiner Landtagskarriere war für den AfD-Abgeordneten Ingo Hahn ein Spiel des FC Landtag in der Allianz-Arena vor 60 Zuschauern, bei dem er den Siegtreffer schoss trotz gezerrter Wade.

Zurück in die Zukunft

Es hat etwas von "Zurück in die Zukunft, Teil 4", was sich kommendes Jahr im Landkreis Forchheim anbahnt. Im Landtag wird spekuliert, dass dort Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) und der CSU-Abgeordnete Michael Hofmann Landrat werden wollen. Das Duell Glauber vs. Hofmann gab es schon einmal, vor 30 Jahren. Da wollten die Väter der beiden Landrat werden – mit dem besseren Ende für den Freien Wähler Reinhardt Glauber. Ob es wieder so weit kommt? Noch zieren sich die Juniores Glauber und Hofmann unter Verweis auf ihre Ämter in München. Hinter den Kulissen vor Ort aber, so hört und liest man, wird schon an der Neuinszenierung des Klassikers gebastelt.

Die Träume der Anderen

Weil es Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) stört, dass immer dieselben Talkshow-Gesichter die deutsche Politik erklären, hat sie vier in Deutschland arbeitende Auslandskorrespondenten zum Gespräch und um deren Außenansicht gebeten. Fazit: Alle sind einigermaßen verwirrt über die deutsche Wirtschaftsschwäche und den sinkenden Einfluss des Landes auf europäischen und internationalen Bühnen. Am Schluss stand die Frage, was sich die vier Journalisten für Deutschland wünschen würden. "Mehr lockeren Patriotismus", sagte der Amerikaner, ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent, die Österreicherin, eine funktionierende digitale Verwaltung, der Pole, und eine "pünktliche Deutsche Bahn" die Französin. Man wird ja noch träumen dürfen!

Der Hahn vorm Tor

Ingo Hahn (AfD) wechselt in den Bundestag. In seiner letzten Landtagssitzung blickte er auf seine fast sieben Jahre im Maximilianeum zurück. Auf die Arbeit in den Ausschüssen, auf Streit, aber auch auf lustige Momente. Wenn man ihn richtig verstanden hat, war der Höhepunkt seiner Landtagskarriere ein Spiel mit dem FC Landtag in der Allianz-Arena, in der er vor 60 (!) Zuschauern trotz gezerrter Wade das Siegtor geschossen habe. "Das Ding war drin!", jubelte Hahn noch einmal. Zurecht. Denn streng genommen war es der einzige Treffer, den er als AfD-Abgeordneter erzielt hatte. Alle politischen Versuche blockte die Vierer-Kette der anderen Fraktionen ab.

 
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