München
26.06.2024 - 13:42 Uhr

Mehr Raser in der Oberpfalz: Verkehrsverstöße steigen an

In der Oberpfalz steigt seit Jahren die Zahl der Verkehrssünder. Seit 2020 liegt das Plus bei mehr als zehn Prozent. Hauptursache für Bußgelder und Fahrverbote ist überhöhte Geschwindigkeit.

Die meisten Bußgelder wurden 2023 in der Oberpfalz für zu schnelles Fahren kassiert. Symbolbild: Robert Michael/dpa
Die meisten Bußgelder wurden 2023 in der Oberpfalz für zu schnelles Fahren kassiert.

Die Zahl der in der Oberpfalz geahndeten Regelverstöße im Straßenverkehr ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Nach einer Statistik des bayerischen Polizeiverwaltungsamtes in Straubing wurden 2023 insgesamt 114 967 Vorgänge bearbeitet, 5,4 Prozent mehr als Vorjahr. 2020 lag die Zahl noch bei knapp 101 000. Die meisten Verstöße betrafen auch 2023 das Nichteinhalten von Tempolimits. Deutlich gestiegen ist dabei die Zahl der in der Oberpfalz verhängten Bußgeldbescheide. Sie stieg um 13,2 Prozent auf 64 352. Wesentlicher Grund dafür ist die seit 2022 geltende Verschärfung der Strafen im Bußgeldkatalog vor allem bei Geschwindigkeitsübertretungen. Analog dazu sank die Zahl der Verwarnungen.

Bayernweit nahm die Zahl der geahndeten Verkehrsverstöße um 2,5 Prozent auf knapp zwei Millionen zu, die der darin enthaltenen Bußgeldbescheide sogar um 20,5 Prozent. Die Gesamtsumme der verhängten Buß- und Verwarnungsgelder summierte sich auf 163 Millionen Euro, ein bislang nicht erreichter Höchstwert. Auch dafür sind die erhöhten Bußgelder der Hauptgrund. So stieg die Zahl der Bußgelder vom mehr als 250 Euro seit 2022 von 30 360 auf zuletzt 52 153 Fälle.

Die zahlenmäßig meisten Regelverstöße erlaubten sich die Verkehrsteilnehmer durch das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Fast 1,1 Millionen Temposünder wurden geblitzt. Zudem wurden von der Polizei gut 93 000 Falschparker bestraft, knapp 69 000 Mal wurde ein zu niedriger Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug geahndet und 7700 Mal eine rote Ampel überfahren. Insgesamt zog die Polizei 2023 wegen Verkehrsverstößen mehr als 63 000 Führerscheine ein, 5000 mehr als im Jahr davor. Hauptgründe waren zu schnelles Fahren (44,2 Prozent), Alkohol und Drogen am Steuer (24,9 Prozent) und zu geringer Mindestabstand (12,9 Prozent). In fast 60 000 der Fälle wurde ein einmonatiges Fahrverbot verhängt, der Rest teilte sich in nahezu gleichen Teilen auf zwei- und dreimonatige Sperren auf.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte auf der Grundlage dieser Zahlen weiterhin konsequente Verkehrskontrollen durch die Polizei an. Zu schnelles Fahren, zu wenig Abstand sowie Alkohol und Drogen am Steuer erhöhten das Risiko schwerer Verkehrsunfälle enorm. "Wer das nicht kapiert, braucht wirksame Denkzettel wie hohe Geldbußen oder Fahrverbote", erklärte Herrmann. Nach seinen Angaben war überhöhte Geschwindigkeit 2023 die Ursache für rund ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern. 125 Menschen seien dabei ums Leben gekommen.

 
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