Als Konsequenz aus den Ergebnissen der jüngsten PISA-Bildungsstudie haben die Grünen mehr gezielte Förderung vor allem für leistungs- und sozialschwächere Schüler gefordert. "Unser Bildungssystem greift gerade schwachen Schüler zu wenig unter die Arme, die Gruppe der Abgehängten droht immer größer zu werden", sagte die Grünen-Abgeordnete Gabriele Triebel im Landtag. In einem Dringlichkeitsantrag plädierten die Grünen dafür, einen "Schulgenauen Sozialindex" einzuführen, um genau den Schulen mehr Ressourcen zur Verfügung stellen zu können, bei denen besonders viele Schüler einen höheren Förderbedarf haben. Zudem soll das Programm "Gemeinsam Brücken bauen" über das Schuljahresende verlängert werden, um aus den Einschränkungen der Corona-Zeit noch immer vorhandene Defizite ausgleichen zu können.
Unterstützung kam von der SPD. Die Lehre aus PISA müsse sein, die individuelle Förderung der Schüler "zentral in den Fokus zu rücken", erklärte Nicole Bäumler (SPD). Es sei Aufgabe der Staatsregierung, dafür Konzepte und Personal bereitzustellen. Bildungsministerin Anna Stolz (Freie Wähler) verwies auf ihre "PISA-Offensive Bayern", die mit mehr Unterricht in Deutsch und Mathematik, Tests in Sprach- und Lesefertigkeit sowie neuen Unterrichtsmaterialien und einer verstärkten Lehrerausbildung weit über die Vorschläge der Opposition hinausgehe. Den vom Bund über das "Startchancenprogramm" geforderten Sozialindex werde sie differenziert einführen, um eine Stigmatisierung vermeintlicher "Problemschulen" zu vermeiden. Eine Verlängerung des Brückenprogramms sei wegen des Auslaufens der Bundesförderung nicht vorgesehen.
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