Nach einem Beschluss des Landtags steigt der Etat von Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) heuer von 14,8 auf 15,8 und 2025 auf knapp 16,9 Milliarden Euro. "Das ist ein absoluter Rekordhaushalt, aber besser als in Bildung kann man Geld nicht investieren", erklärte Stolz. Für einen Großteil des Zuwachses sind die steigenden Personalkosten an den Schulen verantwortlich. Zum einen gibt der Freistaat die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst auch an die verbeamteten Lehrkräfte weiter, zum anderen werden Grund- und Mittelschullehrer künftig eine Stufe höher in der Besoldungsgruppe A13 geführt.
Mit dem Doppelhaushalt schafft der Freistaat zudem 4100 neue Stellen an den Schulen. Davon sind 2900 Planstellen für Lehrkräfte und je 600 für Verwaltungspersonal in den Sekretariaten und für pädagogische Unterstützungskräfte im Unterricht. Stolz bezeichnete den Aufwuchs beim Personal als "Herzstück" des Bildungshaushalts. "Wir lassen beim Personal nicht locker", sagte sie. Neu ist dabei, dass pädagogische Unterstützungskräfte erstmals eine unbefristete Anstellung erhalten können. Die schaffe Planungssicherheit für die Betroffenen wie für die Schulen, betonte Stolz.
Als weiteren Schwerpunkt nannte die Ministerin die Digitalisierung an den Schulen. Dafür stehen rund 500 Millionen Euro im Doppelhaushalt. Die Ausstattung aller Schüler an weiterführenden Schulen mit digitalen Endgeräten werde fortgesetzt, jede Schule erhalte zudem erstmals ein eigenes Budget für den Einsatz digitaler Medien und Künstlicher Intelligenz. Knapp eine Milliarde Euro steckt die Staatsregierung in den qualitativen und quantitativen Ausbau der Ganztagesbetreuung. Stolz wertete dies als "starkes Signal für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Mehr Geld gibt es auch für Erinnerungskultur. Der Ansatz dafür steigt von zuletzt 14,9 auf 19,1 Millionen Euro im Jahr 2025. Knapp zwei Drittel davon gehen an die KZ-Gedenkstätten in Dachau und Flossenbürg.
Trotz der neuen Stellen diagnostizierte Gabriele Triebel (Grüne) einen "weiterhin eklatanten Lehrkräftemangel" an den Schulen. Es fehlten die Köpfe, um die Stellen zu besetzen. Um das zu ändern, brauche es eine grundlegende Reform der Lehrerbildung. Beim Ganztag kritisierte Triebel den Mittelzuwachs als zu gering. Das Plus reiche nicht einmal aus, um die gestiegenen Kosten für die Träger zu decken. Simone Strohmayr (SPD) hielt der Staatsregierung vor, nicht genügend für Bildungsgerechtigkeit zu tun. Noch immer hänge in Bayern Bildungserfolg zu sehr vom Einkommen und dem sozialen Status der Eltern ab. Oskar Atzinger (AfD) thematisierte den steigenden Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an bayerischen Schulen. Dies führe zu einer Heterogenität in den Klassenzimmern, "die nicht mehr in den Griff zu bekommen ist". Leidtragende seien die deutschen Kinder.













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