München
29.02.2024 - 14:53 Uhr

Verbraucherschützern fordern mehr Unterstützung gegen unseriöse Strom- und Gasanbieter

Hohe Strom- und Gaspreise haben Kunden zuletzt verstärkt die Beratungsangebote der Verbraucherschützer nutzen lassen. Diese fordern von der Politik mehr Unterstützung für ihren Auftrag, Kunden bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu helfen.

Hohe Strom- und Gaspreise haben Kunden zuletzt verstärkt die Beratungsangebote der Verbraucherschützer nutzen lassen. Diese fordern von der Politik mehr Unterstützung für ihren Auftrag, Kunden bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu helfen. Symbolbild: Hauke-Christian Dittrich
Hohe Strom- und Gaspreise haben Kunden zuletzt verstärkt die Beratungsangebote der Verbraucherschützer nutzen lassen. Diese fordern von der Politik mehr Unterstützung für ihren Auftrag, Kunden bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu helfen.

Bayerische Verbraucherschützer wünschen sich mehr Rechte beim Stellen von Sammelklagen gegen unseriöse Strom- und Gasanbieter. Das wurde bei einer Expertenanhörung im Umweltausschuss des Landtags deutlich. "Wir möchten im Sinne der Verbraucher stärker aktiv werden", sagte Heidemarie Krause-Böhm von der Verbraucherzentrale Bayern. Der beim Verbraucherservice Bayern zuständige Jurist Jochen Weisser ergänzte, viele betroffene Strom- und Gaskunden scheuten individuelle Klagen gegen die Anbieter, obwohl die Erfolgsaussichten oft sehr gut seien. "Kunden müssen sich nicht jede Preiserhöhungen oder Vertragskündigung gefallen lassen", betonte er. Sammelklagen könnten daher ein wirksames Instrument für mehr Verbraucherschutz sein.

Wie beide Organisationen übereinstimmend berichteten, hätten die Rechts- und Beratungsanfragen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Hauptgründe seien die in Folge des Krieges gegen die Ukraine zwischenzeitlich stark gestiegenen Energiepreise sowie mit der Debatte um das "Heizungsgesetz" ausgelöste Unsicherheiten. Immer mehr Verbraucher wollten sich auch darüber informieren, welchen Beitrag sie bei ihrem Energieverbrauch zum Klimaschutz leisten könnten. "Die Beteiligung an der Energiewende ist für viele inzwischen ein Kriterium bei der Auswahl ihres Versorgers", erklärte Krause-Böhm. Ziele seien der Klimaschutz im Allgemeinen, aber auch langfristige finanzielle Einsparmöglichkeiten durch einen Umstieg auf oder die Beteiligung an erneuerbaren Energien. Beratungsschwerpunkte seien zudem Energiesparen und Energieeffizienz.

Die Vorstandschefin des Verbraucherservice Bayern, Eva Fuchs, erläuterte, dass die Verbraucherzentralen schon lange nicht mehr den monetär günstigsten Anbieter empfehlen würden. Man berate vielmehr nach den individuellen Kriterien der Verbraucher und beziehe verstärkt die Preistransparenz und die Stabilität des Anbieters mit ein. Gerade in der Energiekrise mit ihren explodierenden Preisen habe sich gezeigt, dass Billiganbieter im Falle ihrer Insolvenz zur Kostenfalle für betroffene Kunden werden könnten.

 
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