München
29.01.2019 - 19:21 Uhr

Die Oberpfalz wächst weiter

Eine hohe Geburtenrate und die Zuwanderung treiben die Bevölkerungszahl in Bayern weiter nach oben - auch in der Oberpfalz. Das hat allerdings auch Nachteile, meint der Bayerische Innenminister.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann blättert auf einer Pressekonferenz im neuen Statistischen Jahrbuch. Bild: Peter Kneffel/dpa
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann blättert auf einer Pressekonferenz im neuen Statistischen Jahrbuch.

Die Bevölkerungszahl in der Oberpfalz ist 2017 erneut angestiegen. Nach dem am Dienstag von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vorgestellten Statistischen Jahrbuch 2018 lebten am 31. Dezember 2017 exakt 1 104 407 Menschen in der Oberpfalz, gut 6000 mehr als im Jahr davor. Vom Zuwachs profitierte aber vor allem der Süden des Bezirks mit der Metropole Regensburg. Die nördliche Oberpfalz verzeichnete lediglich ein Bevölkerungsplus von 680 Personen auf 501 330. Obwohl die Zahl der Geburten oberpfalzweit um rund 160 auf 9982 zugelegt hat, speiste sich der Bevölkerungszuwachs überwiegend aus der Zuwanderung. Denn gleichzeitig starben 11 945 Personen, knapp 200 mehr als 2016.

Den daraus resultierenden statistischen "Sterbeüberschuss" in Höhe von 1963 Menschen (Vorjahr: 1958) glich die Zuwanderung in die Oberpfalz mehr als aus. Insgesamt zogen 7830 mehr Menschen in den Bezirk als ihn verließen - 940 davon kamen aus anderen Regionen Bayerns, der Rest aus Deutschland oder dem Ausland. Zum Jahresende 2017 lebten 104 172 Ausländer in der Oberpfalz, ein Anstieg um 21 500 Personen. Der Ausländeranteil erhöhte sich dadurch von 7,5 auf 9,4 Prozent, lag aber weiterhin unter der gesamtbayerischen Quote von 12,6 Prozent.

Sozialsysteme gestärkt

Da die Zahl der Erwerbstätigen (+1,7 Prozent) bayernweit stärker gestiegen ist als die der Einwohner, erklärte Herrmann, es finde eine "Zuwanderung in Beschäftigung" statt. Dies stärke die Sozialsysteme, weil zusätzliche Beitragszahler dazugewonnen würden. "Eine Überlastung der Sozialsysteme durch Zuwanderung gibt es in Bayern nicht", betonte Herrmann. In der Oberpfalz stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 13 000 auf 681 000, knapp ein Drittel davon entfiel auf die nördliche Oberpfalz. 2017 gab es hier 946 Unternehmensinsolvenzen, gut 200 weniger als im Vorjahr. Dazu kamen 745 Privatinsolvenzen überschuldeter Personen (-170).

Im Freistaat leben so viele Menschen wie noch nie: Bayernweit stieg die Einwohnerzahl 2017 um 65 000 auf knapp 13 Millionen. Auch hier lag dies überwiegend an der Zuwanderung in den Freistaat. Bayern sei so erfolgreich und begehrt wie nie zuvor, kommentierte Herrmann die Daten. Die Herausforderung sei nun, die nötige Infrastruktur mitwachsen zu lassen, damit die Lebensqualität gewahrt bleibe. Mit dem Bevölkerungs- gehe auch ein Wirtschaftswachstum mit steigenden Beschäftigten- und sinkenden Arbeitslosenzahlen einher. Der wirtschaftliche Erfolg komme auch bei den Beschäftigten an. So habe der Durchschnittsverdienst in Bayern 2017 bei 3940 Euro im Monat gelegen, 600 Euro mehr als noch 2010.

Immer mehr Autos

Von einer "phänomenalen Entwicklung" sprach Herrmann am Dienstag. Allerdings bringt das Bevölkerungswachstum auch Herausforderungen mit sich - vor allem auf den Straßen. "Allein die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen", sagte Herrmann. Zum 1. Januar 2018 waren fast zehn Millionen Fahrzeuge in Bayern zugelassen - Tendenz steigend. In den ersten drei Quartalen 2018 wurden demnach fast 660 000 Autos neu zugelassen.

Trotzdem sinkt die Zahl der Verkehrstoten. 608 Menschen kamen 2017 auf Bayerns Straßen ums Leben, 22 Prozent weniger als noch 2011. "1976 habe ich meinen Führerschein gemacht", sagte Herrmann. Damals kamen noch mehr als 3000 Menschen bei Verkehrsunfällen in Bayern ums Leben.

(Mit Material von dpa in den letzten beiden Absätzen)

 
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