Seit Anfang Dezember sind vermehrt betrügerische Anrufe festzustellen, bei denen sich die Anrufer als Mitarbeiter von Banken ausgeben, warnt das Polizeipräsidium Oberpfalz. Ziel der Anrufer sei es, an eine TAN zu kommen, um Überweisungen zu veranlassen. Das tückische an diesen Anrufen: Dem Angerufenen zeigt es die Telefonnummer seiner Bank oder seines Bankberaters an. Durch das sogenannte Call-ID-Spoofing ist das möglich. Dabei wird die tatsächliche Rufnummer des Anrufers verschleiert und eine andere Nummer am Display angezeigt, zum Beispiel die der Bank.
Zugang zum Onlinebanking verschaffen
Mit einer Schadsoftware verschaffen sich die Betrüger Zugang zum Onlinebanking der Opfer. Die falschen Bankmitarbeiter haben so etwa Einsicht auf den Kontostand und den zuständigen Sachbearbeiter. Die Täter können so leicht vortäuschen, tatsächlich ein Mitarbeiter der Bank zu sein.
Betrüger ergaunern TAN
Weil die Opfer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung mit dem Smartphone nutzen, könnten die Täter aber nicht selbstständig eine Überweisung auslösen. Die Betrüger nennen dem Opfer am Telefon verschiedene Begründungen, warum es nötig sei, eine TAN anzugeben.
Während des Telefonats lösen die Betrüger über das Onlinebanking den Versand einer TAN aus, die das Opfer per SMS erhält, erklärt die Polizei. So werde der Eindruck verstärkt, dass der Angerufene tatsächlich Kontakt mit seiner Bank hat.
Bei einer ähnlichen Variante wird während eines Telefonats durch den falschen Bankmitarbeiter eine E-Mail an die Opfer übermittelt, in die dann eine TAN eingegeben werden soll.
Die abgebuchten Beträge liegen laut Polizei im mittleren fünfstelligen Bereich und sind unwiederbringlich verloren.
Die Polizei rät:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch die Drohung mit einem finanziellen Nachteil
- Geben Sie niemals – weder telefonisch noch per E-Mail - ihre Zugangsdaten zum Onlinebanking oder eine TAN-Nummer weiter
- Geben Sie keine Informationen zu Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen oder ihren persönlichen Daten heraus
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern nur über Nummern, die Sie sich selbst herausgesucht haben
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Im Zweifel wenden Sie sich an den Polizeinotruf 110 oder rufen Sie bei ihrer Bank an
- Jeder kann Opfer eines Betruges werden – schützen Sie Ihr Vermögen
- Finden Sie eine Vertrauensperson, mit der Sie jederzeit über Geld sprechen können
- Reden Sie vor Geldtransaktionen mit Ihrer Vertrauensperson
- Machen Sie bitte Ihre Angehörigen und Bekannte auf diese Kriminalitätsform aufmerksam
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