Regensburg
06.09.2018 - 18:46 Uhr

Missbrauch und Gewalt: Bistum Regensburg zahlt Millionen-Summe

Die Summe der Entschädigungszahlungen klingt groß, aber das verursachte Leid war es auch: Das Bistum legt Zahlen zur Aufarbeitung der Vorfälle von Gewalt und Missbrauch vor.

Alleine 3,4 Millionen Euro der "Anerkennungsleistungen" des Bistums Regensburg entfallen auf Vorfälle bei den Regensburger Domspatzen. Bild: Jens Kalaene/dpa
Alleine 3,4 Millionen Euro der "Anerkennungsleistungen" des Bistums Regensburg entfallen auf Vorfälle bei den Regensburger Domspatzen.

Das Bistum Regensburg hat Anfang September Zahlen zur Aufarbeitung von Missbrauchs- und Gewaltvorfällen veröffentlicht. Aufaddiert seien demnach seit 2010 fast 4,3 Millionen Euro "Anerkennungsleistungen" an Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen bezahlt worden. Alleine 3,2 Millionen Euro entfallen auf Vorfälle bei den Regensburger Domspatzen.

128 Personen haben nach der Aufschlüsselung sexuelle Übergriffe gemeldet, die Mehrzahl sei auch anerkannt worden. Der letzte Übergriff habe sich 2015 in Niederbayern ereignet, wo ein bereits ausgeschlossener früherer Priester ein Kind missbraucht hat. 2018 wurde der Mann zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. 561 Betroffene im Bistum und bei den Domspatzen haben körperliche Misshandlungen geltend gemacht. 321 betreffen die Domspatzen. Nur auf das Bistum bezogen spricht die Erklärung von 36 Beschuldigten, 72 Prozent sind Geistliche, 94 Prozent männlich. Die Opfer sind in 75 Prozent der Fälle männlich. Die meisten Meldungen betreffen die Jahre 1970 bis 1979, die erste Meldung stammt aus dem Jahr 1950.

Offizielle Zahlen des Bistums Regensburg

 
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