Zwei Bücher hat sie geschrieben, eine eigene Sendung im BR hat sie sowieso, kein Problem. Bei Eva Karl Faltermeier, 40, läuft es gerade ganz gut. So gut, dass kaum Zeit für Freizeit bleibt. "2021 hatte ich vier Tage Urlaub, 2022 acht", erzählt sie im Podcast "Kulturkiosk". Karl Faltermeier ist hauptberuflich Kabarettistin, Autorin auch, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. In einem früheren Leben war sie mal Journalistin. Obwohl sie findet: "Journalistin ist man immer." Wenn man das mal von der Pike auf gelernt hat, bleibt einem das, sagt Eva Karl Faltermeier. Auch, wenn sie inzwischen mehr auf der Bühne steht. Der Schritt dort hin war aber gar nicht so leicht.
Schon immer habe sie lustige Geschichten geschrieben und vorgelesen, erzählt die 40-Jährige. Das Problem war nur, dass sie immer alle mit der Protagonistin verwechselten. Weil sie den Text so authentisch vortrug. Ein Freund brachte sie schließlich darauf, Kabarett zu machen, da sei das ja von Vorteil. "Ich habe wahnsinnig Angst gehabt, den Text auswendig zu lernen." Auch, weil man ihr sagte, sie soll den Text pointiert vortragen. Dabei sei sich Eva Karl Faltermeier nicht einmal sicher gewesen, was eine Pointe ist.
Heimlich auf die Bühne
Den ersten Schritt machte sie in einem Gruppenkabarett und irgendwann dann – heimlich – im Vereinsheim in München. 2019 folgte das erste Programm und der Vertrag bei einer Agentur. Doch irgendwann merkte sie, "drei Tage arbeiten in der Woche, zwei Kinder, daheim, damals noch Beziehung und Kabarett, das schaffst du nicht." Also kündigte sie, die Frist lief drei Monate. Und pünktlich zum ersten Lockdown am 1. April 2020 war sie selbstständig. "Da habe ich mir gedacht: Du bist das größte Rindvieh, das herumrennt."
Aus dem Lockdown heraus kam sie mit einem eigenen Buch mehr und einem Ehemann weniger. Um alles zu finanzieren, arbeitete sie wieder als Journalistin, sie kümmerte sich um ihr Haus und ihre Kinder. Eine Mammutaufgabe, aber: "Es war rückblickend cool." Cool war, viel Zeit zuhause und mit den Kindern zu verbringen und sich neu orientieren zu können, bevor sie wieder auf Reisen gehen konnte. Das wurde post-pandemisch zu einem "wahnsinnigen Spagat" zwischen dem Leben als Bühnenperson in der Öffentlichkeit und dem als Mama zuhause. "Das ist total verwirrend, wenn du bei der Aufnahme der Ladies Night in Köln hockst und in der Eltern-Whatsapp-Gruppe geht es gerade ab über irgendetwas, worüber du gar nicht Bescheid weißt."
Ladies Night, Ringlstetter, ihre eigene Sendung Karlsplatz: Die Oberpfälzerin hat Erfahrung im Rampenlicht. Da muss man natürlich auch einiges abkönnen. Vieles von dem, was in den sozialen Medien über sie oder unter ihre Posts geschrieben wird, liest sie gar nicht. Manchmal aber dringt aber doch jemand zu ihr durch. Eva Karl Faltermeier lässt das aber nicht an sich ran. "Das sagt total viel über den Sender aus", findet sie. Statt sich über solche Menschen aufzuregen, merkt sie sich lieber Dinge für ihre nächsten Programme. "Die Dummheit inspiriert."
Fokus auf Familie
Der ganze Bohei ist der Kabarettistin aber eigentlich gar nicht so wichtig. "Mir ist wichtiger, dass mein Umfeld irgendwie happy ist mit dem was wir machen und wie wir leben." Viele ihrer Erfolge waren eigentlich so gar nicht geplant. Mal nahm sie Aufträge an, um den Umbau des Kinderzimmers ihres Sohnes zu finanzieren, ihre Fernsehsendung war eine Idee bei einem Bier. Ihr eigenes Ego steht ziemlich weit hinten in der Prioritätenliste. "Mir passiert vieles momentan fast nebenbei", sagt sie, weil ihr Hauptfokus sei, ihr Familienleben zu meistern.
Ach ja, Spanisch: Das spricht sie auch fließend. Eva Karl Faltermeier hat unter anderem spanische Philologie studiert. "Und dann habe ich mich irgendwann in einen Argentinier verliebt", erzählt sie. Mit ihm lebte sie während ihres Auslandsstudiums in Mexiko zusammen. Die Beziehung war so lange harmonisch, bis der Argentinier Deutsch gelernt hat. "Dann haben wir uns getrennt." In dieser Zeit merkte sie, wie bayerisch sie tatsächlich ist, sagt sie. "Du hast die ganze Zeit Spanisch, Englisch, Hochdeutsch geredet. Aber ich habe gemerkt, ich will Bayerisch reden, das entspannt mein Gehirn."
Eva Karl Faltermeier live sehen
- München: Am 26. September mit der Funny Bones Tour, unter anderem mit Carolin Kebekus
- Straubing: Am 5. Oktober mit dem eigenen Programm "Taxi. Uhr läuft"
- Lappersdorf: Am 24. November mit "Taxi. Uhr läuft"
- Amberg: Am 7. März 2024 mit "Taxi. Uhr läuft"
- Neustadt/WN: Am 18. April mit "Taxi. Uhr läuft"
- Fernsehen: Oder natürlich im BR mit ihrer Sendung Karlsplatz – neue Staffel ab 12. Oktober
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