Oberpfalz
10.09.2021 - 17:08 Uhr

Frisch gepresst: Neue Musik aus allen Stilrichtungen und Ecken der Welt

Zwei Stones-Gitarristen huldigen Ihrem Vorbild, ein Mann ohne Hut intoniert seine Lieblingslieder und ein Superchunk-Mann überrascht mit einem überraschendem Album

Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch. Bild: Schober, Hubert
Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch.

Mac McCaughan: The Sound Of Yourself

Mac McCaughan: The Sound Of Yourself Bild: McCaughin
Mac McCaughan: The Sound Of Yourself

Der Sänger der Indierocklegende Superchunk mit seinem zweiten Solo-Album. Und gleich der Opener, „Moss Light“ verstört mit einer Art esoterischem Ambient-Pop, mit allerlei Kling- und Harfen-Klang. Hemdsärmelig und wuchtig wirft sich dann der (Wave-)Bass in den Titelsong, eine getragene Ballade mit wunderschöner Melodie und wehmütigem Gesang. Das Schlagzeug dominiert die potentielle Single, „I Hear A Radio“, Field-Recordings mischen sich mit einem weiteren Ambient-Piano und Synthi-Sequenzen in „36 And Rain“. Mac McCaughan ist hier zusammen mit diversen Gästen -u.a. Yo La Tengo oder Matt Douglas von den Mountain Goats- ein wahrlich wundersames wie abwechslungsreiches Album gelungen.

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Colin Hay: I Just Don´t Know With Myself

Colin Hay: I Just Don´t Know With Myself Bild: Colin Hay
Colin Hay: I Just Don´t Know With Myself

Der Burt Bacharach-Titel war das Motto, das Problem in Corona-Zeiten für den ehemaligen Men Without Hats-Sänger. Richtig Lust, neue Lieder zu komponieren hatte er auch nicht, also war die Idee zu einem reinen Cover-Album geboren. Hay lieferte die Roh-Versionen, sein langjähriger Buddy, Chad Fisher sorgte für die üppige Orchestration und fügte auch selbst noch ein paar Instrumente hinzu. Es ist jetzt nicht so, dass Colin Hay den Titeln von den Beatles, Faces, The Kinks, Dusty Springfield, Blind Faith, Jimmy Cliff oder Del Amitri nun besonders neue Facetten abgewinnt, einen ordentlichen Job haben die beiden aber schon abgeliefert

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Carrousel: CINQ

Carrousel: CINQ Bild: Carrousel
Carrousel: CINQ

Leichter und eingängiger Pop mit Charme aus der französischen Schweiz. Die zwölf belebenden Songs sorgen wie ein frischer Wind für wohltuende Überraschungen. Getragen von eleganten Melodien erforscht das Duo mit ihrer Musik die Energie des Pops. Die mit Poesie versetzten Texte vermitteln Gefühle, greifen diverse Momente des Lebens auf und verpacken Erinnerungen in eine fröhliche Melancholie. Folk, Chanson und Pop scheinen bei Carrousel zu einer individuellen Mischung zu verschmelzen, die unterschiedlichste Zutaten verarbeitet, dabei aber stets erkennbar bleibt. Dabei leben die Carrousel-Songs von den Stimmen des Duos, die sich ergänzen, umschmeicheln, ineinander übergehen oder miteinander vereinen

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Pablo Infernal: Mount Angeles

Pablo Infernal: Mount Angeles Bild: Pablo Infernal
Pablo Infernal: Mount Angeles

„Mount Angeles“ bezieht sich auf den Ort der Aufnahmen, den Engelberg. Da hat ja schon Herr Eicher sein gleichnamiges Album aufgenommen, der Name war also schon besetzt. Ansonsten unterscheidet sich dieses Schweizer Quartett auch komplett vom kunstverliebten Liedschmied. Hier wird ordentlich gerockt, was das Zeug hält. Die progressiven 70er mit Bands wie Deep Purple oder Led Zeppelin sind die Richtschnur, wobei sich immer wider die Melodieführung der Beatles oder auch deren späten Adepten, Oasis den Weg bahnt. Live im „Studio“ (das Gasthaus Grünewald) aufgenommen, spürt man die Energie, die dieser Vierer verbreiten kann.

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Ronnie Wood & The Ronnie Wood Band: Mr Luck – A Tribute To Jimmy Reed

Ronnie Wood Bild: Ronnie Wood
Ronnie Wood

Live in der Royal Albert Hall bereits 2013 eingespielt ist das der zweite Teil des Stones Gitarristen als Hommage an die großen schwarzen Blues-Männer der Vergangenheit (Das erste Tribute ging an Chuck Berry). Jimmy Reed galt als Mississippi-Electro-Blues-Visionär wie -Pionier und hat ganze Generationen von Musikern beeinflusst und beflügelt. Das sahen wohl auch die Mitglieder der illustren Begleitband so, denn hier sind Namen wie ex-Stones Mick Taylor, als auch Bobby Womack, Mick Hucknall und Paul Weller zu finden. Nach dem überraschendem Tot von Charlie Watts vielleicht in Zukunft die einzige Chance, noch Musik von einzelnen Stones-Mitgliedern zu hören. Inspirierend.

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Amerikinda: 20 Years Of Dualtone

Amerikinda Bild: Amerikinda
Amerikinda

Das in Nashville ansässige Dualtone-Label ist die Heimat vieler renommierter Americana-Künstler, wurde aber vor einem Jahr schwer von einem Tornado verwüstet. Die beiden Macher, Scott Robinson und Paul Roper bauten alles wieder mit trotzigem Optimismus auf, so dass Ihr Lebenswerk heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiern kann. Auf dem Compilation-Album, covern eine Reihe von aktuellen und ehemaligen Dualtone-Künstler ihre Songs gegenseitig, um den runden Geburtstag zu feiern. Mit dabei sind Wild Child, Mt. Joy, The Wild Reeds, Gregory Alan Isakov, The Lumineers, Angie McMahon, Langhorne Slim, Brett Dennen, Drew and Ellie Holcomb, Ivan & Alyosha, The Lone Bellow, Shakey Graves, Shovels & Rope, Hayes Carll und Radney Foster

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