Elvis Costello: Spanish Model
Auf was Künstler in Corona-Zeiten so kommen: Elvis Costello und sein langjähriger Kollaborateur, der 18-fache Grammy- und Latin-Grammy-gekrönte Produzent Sebastian Krys, haben eine atemberaubende internationale Besetzung mit einigen der größten Latin-Rock- und Pop-Künstlern aus der ganzen Welt zusammengebracht, um das Album "This Year's Model" von Elvis Costello und The Attractions komplett auf Spanisch zu interpretieren. Hat so noch keiner gemacht, könnte aber Nachahmer finden, ist der spanisch sprechende Markt doch riesig. Hierzulande wohl eher unbekannt, traten Musiker wie Cami, Draco Rosa, Fito Páez, Francisca Valenzuela & Luis Humberto Navejas (Leadsänger von Enjambre), Gian Marco & Nicole Zignago, Jesse & Joy, Jorge Drexler, Juanes, La Marisoul, Luis Fonsi, Morat, Nina Diaz, Pablo López, Raquel Sofía & Fuego, Sebastián Yatra, und Vega ans Mikrophon.
Slow Leaves: Holiday
Grant Davidson aka Slow Leaves hatte schon unter seinem richtigen Namen ein paar Platten veröffentlicht, nur wollte die (fast) keiner hören. Unter dem Pseudonym läuft es für den Kanadier etwas besser, wobei diese aus dem wirklichen Leben gegriffenen Songs auch schon zuvor hörenswert waren. In den ganz intimen Momenten, bei den Torch-Balladen, mag man an Nick Drake denken, aber dann ist da natürlich auch die Nähe zur Theatralik eines Brian Ferry. Nimmt man diese beiden Pole als Anhaltspunkt und packt noch einen guten Schuss Americana und ein kleinwenig Indie-Pop hinzu, kommt man der Liedkunst dieses interessanten Singer/Songwriters schon recht nahe.
Larry Pink The Human: M1Xtape
Bandname und Albumtitel muten erst einmal etwas seltsam an, lässt man sich aber darauf ein, darf man sich über einen recht bunten Straus aus Electronica, Art- & Power-Pop, als auch angedeutetetn RnB freuen. Als Teil des Duos Slaves, welches Laurie Vincent mit seinem langjährigen Freund aus Kindheitstagen gründete, wurde der Musiker bereits für den Mercury Prize nominiert und kann auf Kollaborationen mit Slowthai, Skepta und Gorillaz zurückblicken. Jolyon Thomas, der u.a. an Alben von Kendrick Lamar (‘Damn’), U2 und Royal Blood - mit denen er den 2018er Music Producers Guild-Award als Breakthrough Producer of the Year gewann - mitarbeitete, ist weiterhin Teil des Videoproduktion-Kollektivs Youth Hymms, mit dem er u.a. an Videos für Snoop Dog, Nike, Wolf Alice und ALMA mitmischte. So kreativ und vielfältig der Background, so ist auch dieser immer interessante, quirlige Pop.
School of X: Dancing Through the Void
Hinter der School Of X steckt der dänische Musiker Rasmus Littauer. Startet das Album noch etwas holprig mit der kurzen Skizze „Believe It“, macht „New Friend“ gleich klar, wo es hinsoll. Aufgepeppt durch die Streicher von Davide Rossi, dem berühmten Arrangeur von The Verve, Coldplay zielt diese Pop-Hymne klar auf die Charts. Und auch der Rest dieses fluffigen, nie um eine überraschende Wendung verlegenes Pop-Albums ist nicht für die Nische sondernd für die Massen gemacht. Da passt die verträumte Lagerfeuer-Gitarre ebenso wie das flamboyante Saxophon oder die griffige E-Gitarre.
Devendra Banhart & Noah Georgeson: Refuge
Obacht! „Refuge“ hat nichts, aber auch gar nichts mit anderen Veröffentlichungen des Folk-Freaks und bekennenden Buddhisten zu tun. Mit seiner Glaubenslehre indes um so mehr, handelt es sich hier doch um ein tief meditatives Ambient-Album, das in seiner elegischen Trägheit und Ruhe selbst noch Meister Eno übertrifft. Viel Synthi-Flächiges trifft aber auch auf Pedal Steel, Harfe, Klavier, Streicher und Bläser. Dezent und zum wegdämmern (schön) bleibt es jedoch immer. Passend dazu gibt es im Video eine Schnecken-Parade…
Kiefer: When There´s Love Around
Kiefer Shackelford`s Lieblingsinstrument ist das Rhodes-Piano, der Musiker und Produzent fühlt sich aber in einem ganzen (Tasten-)Instrumentarienladen heimisch. Zu den meist live im Studio mitgeschnittenen Sessions hat er sich noch Lieblingskollegen an Bass, Sax, Drums, Percussion und auch mal Gitarre geladen um seine Vision eines Soul- und Funk-informierten Jazz zu verwirklichen. Die Crusaders, Weather Report und andere Helden aua den 70ern sind nahe, wobei Kiefer auch modernere Sounds einfließen lässt und wer will, mag sogar Jamiroquai-Zitate (ohne Vocals natürlich) heraus zu hören.
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