Oberpfalz
03.11.2021 - 10:57 Uhr

Frisch gepresst: Neue Musik aus allen Stilrichtungen und Ecken der Welt

Die Grande Dame der gepflegten Rockmusik wird auf dem Dachboden fündig, Larkin Poe machen es mit dem Orchester und eine Frau namens Erika Wennerstrom sollte man unbedingt kennen lernen.

Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch. Bild: Schober, Hubert
Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch.

Larkin Poe & Nu Deco Ensemble: Paint The Roses - Live In Concert

Larkin Poe & Nu Deco Ensemble: Paint The Roses - Live In Concert Bild: exb
Larkin Poe & Nu Deco Ensemble: Paint The Roses - Live In Concert

Das Duo Larkin Poe kennt man ja, seit ihrer Gründung 2015 hat das Nu Deco Ensemble aber auch begeistert, indem es innovative, genreübergreifende Orchesteraufführungen und Kollaborationen mit höchster musikalischer Kunstfertigkeit verschmolz. Als Neudefinition dessen, was ein Orchester im 21. Jahrhundert sein kann, zelebriert das Ensemble lebende Komponisten, interpretiert alle Musikgenres neu und arbeitet mit einer großen Bandbreite an unterschiedlichen Künstlern zusammen. .Der Großteil des Live-Sets besteht aus den Songs des letzten Albums, mit einer vollmundigen Bläser- und Streicherverzierungen des Zeppelin-artigen 'She's A Self Made Man' und des Südstaaten-Rockers 'Back Down South', der ihre Interpretation von The Allman Brothers' 'Blue Sky' beinhaltet.

Video

Heartless Bastards: A Beautiful Life

Heartless Bastards: A Beautiful Life Bild: exb
Heartless Bastards: A Beautiful Life

Eigentlich ist das ja ein Solo-Album von Frontfrau Erika Wennerstrom -mit prominenter Besetzung: Gitarristin Lauren Gurgiolo (Okkervil River), Schlagzeuger Greggory Clifford (White Denim), Multi-Instrumentalist Jesse Chandler (Mercury Rev, Midlake), Keyboarder Bo Koster (My Morning Jacket), Gitarrist David Pulkingham (Patty Griffin) und der langjährigen Heartless Bastards Bassisten Jesse Ebaugh sind für diesen anspruchsvollen wie druckvollen Americana-informierten Rock verantwortlich. Und Sie hat „the revolution in her mind“, wenn Sie von einer fürsorglichen Gemeinschaft der Menschen singt und träumt. Vom französischer Pop und keltischem Folk bis hin zu Space Rock, Disney-Scores und Post-Punk geht hier so einiges wunderbar zusammen.

Video

Sloper: Pulverise

Sloper: Pulverise Bild: exb
Sloper: Pulverise

Sloper fahren gleich zwei Schlagzeuger auf, wie Grateful Dead klingen Sie deswegen nicht. Das Ding des Englisch-Niederländisch-Belgischen Quintetts ist eher der etwas härter gestrickte Rock. Eröffnet wird mit einem Tarantino-Gedächtnisschlenker, denn folgt mit „Hang ` Em High“ ein wuchtig-kerniger Rocker, bei dem sich Sänger Peter Shoulder (sonst Winterville und The Union) so richtig warm kreischen darf. Nicht nur „Struck By Lightning“ hat dann auch den Blues(-Rock) und klingt ein wenig wie eine Mischung aus Free und Humble Pie. „Black Widow“ nimmt sich etwas zurück und erinnert an frühe, psychedelisch angehauchte Deep Purple-Zeiten, „Forbidden Shadows“ lebt hingegen von einem Stones-Riff. Man sieht also, hier sind formidable Vintage-Rocker am Werke.

Video

Joanne Shaw Taylor: The Blues Album

Joanne Shaw Taylor: The Blues Album Bild: exb
Joanne Shaw Taylor: The Blues Album

Was soll man da noch schreiben?! Great Britains bekannteste (und wohl auch beste) Blues-Musikerin macht: ein Blues-Album. Interessant mag sein, dass Sie sich persönliche Coverversionen von elf seltenen Blues-Klassikern, die ursprünglich von Albert King, Peter Green, Little Richard, Magic Sam, Aretha Franklin, Little Milton und vielen anderen aufgenommen wurden für die Set List ausgesucht hat. Und beim Auswählen hat auch noch jemand recht berühmtes geholfen: Joe Bonamassa brachte sich hier und dann gleich auch noch als Co-Produzent ein und ist zudem auf „Don´t Go Away Mad“ am Gesang zuhören, wie ein paar Stücke später Screamin' Cheetah Wheelies-Frontmann, Mike Farris. Ordentliches Handwerk, veredelt durch wunderbare Gitarren-Licks.

Video

Melissa Etheridge: One Way Out

Melissa Etheridge: One Way Out Bild: exb
Melissa Etheridge: One Way Out

Mit Ihren 60 Lenzen zählt die Dame aus Kansas inzwischen zu einer der dienstältesten Rockerinnen unseres Planeten. Aber anscheinend wollten Ihr aktuell nicht so die zündenden Songs einfallen, dafür wurde man auf dem heimischen Dachboden fündig -und grub Aufnahmen aus den späten 80ern, also aus Ihrer Anfangszeit, und den frühen 90ern aus. Die klangen vielleicht nun doch schon etwas angestaubt, so dass das gesamte Material mit Ihrer aktuellen Band nochmals eingespielt und um zwei Live-Aufnahmen ergänzt wurde. Klingt natürlich 100% nach Melissa Etheridge, im Vergleich zu den letzten Platten aber deutlich direkter, rauer und eine Brise härter. Warum die Songs einst für nicht präsentabel gehalten wurden, erschließt sich nicht.

Video

Adna: Black Water

Adna: Black Water Bild: exb
Adna: Black Water

Die schwedische Wahlberlinerin präsentiert sich auf Ihrem dritten Album als dunkles Singvögelchen, dass trotz aller Traurigkeit Ihre glockenklare Stimme erhebt und euphorisch Ihr Inneres nach Außen stülpt. Das ist romantisch, manchmal dramatisch, fantasievoll aber nie dem Selbstzweck geschuldet, schon gar nicht effektheischend angelegt. Umgesetzt werden diese Lieder mal als traditionell-herkömmliche Singer/Songwriter-Ware, mal ganz synthetisch und digital, aber auch nur mit einem pointierten Klavier im Hintergrund, denn die Stimme, die steht immer wie ein Monolith im Zentrum des Geschehens.

Video

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.