Black Magic Six – Black Cloud Descending (Svart)
Das Duo, bestehend aus Japa Motherfucker (schöner Name!) und Herrn Taskine, bedient die übliche Palette an Instrumenten einer Rock-Kapelle selbst. Das Sound-Design erinnert stark an die frühen 70er, was nicht unbedingt von Vorteil ist. Da klangen nämlich viele der Einspielungen viel zu undifferenziert und einfach dumpf und basslastig. Taskine hat eine recht bärbeißige, raue, alkohol-und-nikotin-gegerbte Stimme, die gut zur Mischung aus treibendem Rock `n` Roll, Blues und Punk passt. Einen kleinen Club kann man damit sicherlich zum Kochen bringen.
Gregory Alan Isakov – Appaloosa Bones (Dualtone)
Sein Geld verdient der Singer/Songwriter aus Colorado vor allem durch die Verwendung seiner Songs in Serien und Filmen wie „Grey’s Anatomy“, „The Blacklist“ oder „This Is Us“. Eine Grammy-Nominierung hat es ihm aber auch schon eingebracht. Das neue Album weicht vom eingetretenen Pfad nicht ab und unterhält mit guten, recht positiven und lebensbejahenden Geschichten aus dem Country-Folk-Idiom. Die Gitarre, das Banjo, das Klavier und natürlich die warme, intensive Stimme bestimmen das eher schlicht und spartanisch gehaltene Klangbild, ab und an sorgen Streicher für etwas mehr Fülle und Pathos.
The Sweet Serenades – Everything Dies (Bengans)
Singer/Songwriter Martin Nordvall steht als Einziger hinter diesem Bandprojekt und hat so auch die meisten Instrumente selbst eingespielt. Während der Aufnahmen starb zum einen sein Vater, und er selbst wurde einer. Diese Zerrissenheit zwischen Trauer und Glück wird zwar textlich verarbeitet, zu hören sind eher optimistische Töne, auch wenn die Synthies gerne mal dunkel schimmern. „Akhilia“ mit seinen wummernden Toms, und der ansteckenden Marimba-Melodie kann man geradezu als euphorisch bezeichnen. Für Fans von Shout Ot Louds, New Order, den Simple Minds oder auch The Boxer Rebellion.
Kool & the Gang - People Just Wanna Have Fun (Bertus)
Im kommenden Jahr feiert die Soul- und Funk-Institution seinen 60 (!) Geburtstag. Von Anfang mit dabei Robert „Kool“ Bell und George „Funky“ Brown. Der Albumtitel ist natürlich Programm und die Jungs starten schon mal die Feierlichkeiten mit einer fetten Tanz-Party, die alles hat, was man dazu braucht: tolle Melodien, flotte Rhythmen, Bläser, Background-Chöre, flirrende Synthis und catchy Gitarren. Old School (mit HipHop und Rap-Einlagen), aber erstaunlich frisch aufgetischt.
Kristin Hersh - Clear Pond Road (Cargo)
Geht es bei ihren Band-Projekten, den Throwing Muses oder 50 Foot Wave schon auch mal heftig zur Sache, bleibt Kristin Hersh als Solistin (das ist übrigens schon die 11. Veröffentlichung) meist der Ballade oder maximal dem Mid-Tempo verhaftet. Im Zentrum die markant-raue, zwischen Marianna Faithfull und Lucinda und Victoria Williams liegende Stimme, Ihre Gitarre, gerne ist ein Cello mit dabei, auch mal ein Glockenspiel oder eine Querflöte und dazu dunkle Texte zu sanft schimmernden Kammerfolk-Melodien. Magisch
Alayna - Self Portrait Of A Woman Unraveling (Nettwerk)
Die neuseeländische Singer/Songwriterin startete im Soul- & RnB-Fach, hat sich aber inzwischen zu einer veritablen Storytellerin entwickelt, die den Folk und Pop für sich entdeckt hat. Das übergreifende Thema des Albums ist laut alayna „letztendlich das Konzept zu erforschen, wer ich bin, wo ich bin, wo ich war und wohin ich gehe". Das musikalische Konzept dazu ist zurückhaltend, die Stimme strotzt dafür vor Intensität und Emotionen. Dieses Selbstportrait mag auf dem Artwork verwaschen sein, musikalisch zeigt es glasklare Konturen.
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