Oberpfalz
09.11.2023 - 11:21 Uhr

Frisch gepresst: Neue Musik aus allen Stilrichtungen und Ecken der Welt

Dieses Mal: Interessantes auf die Jazz-Ohren. Außerdem: Sensations-Alben von Steven Wilson und Ida Mae.

Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch. Bild: Schober, Hubert
Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch.

V.A. – A Tribute To The Judds (BMG)

V.A. – A Tribute To The Judds (BMG) Bild: BMG
V.A. – A Tribute To The Judds (BMG)

Zugegeben, in Deutschland waren Mutter Naomi Judd und Tochter Wynonna Judd nicht die Country-Superstars der 80er wie in den USA, wo Grammy- und Platinauszeichnungen ihre Wege pflasterten. Ihr 40. Jubiläum wird trotzdem weltweit mit diesem Tribute-Album gefeiert und das Who's who nicht nur der Country-Szene versammelte sich hier unter der Regie des Stamm-Produzenten der Judds, Brent Maher, im Studio. Um nur einige zu nennen: Carl Perkins, Dolly Parton, Gwen Stefani, Lainey Wilson, Trey Hershey, Trisha Yearwood und Wyonna Judd herself sind mit dabei um den Country-Pop und -Rock hochleben zu lassen. Let´s (Square-)Dance!

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Alabaster DePlume - Come With Fierce Grace (International Anthem)

Alabaster DePlume - Come With Fierce Grace (International Anthem) Bild: International Anthem
Alabaster DePlume - Come With Fierce Grace (International Anthem)

Gus Fairbairn aka Alabaster DePlume ist ein in London lebenden Songwriter, Saxophonist, Dichter und Erzähler. Das vorliegende Album enthält vorwiegend Instrumentalstücke, aber auch Gastbeiträge am Gesang von Momoko Gill (alias MettaShiba), Falle Nioke und Donna Thompson. Die frei assoziierenden Jazz-Improvisationen werden durch afrikanische Elemente angereichert, insgesamt waren and diesem in Jam-Sessions entstandenem Prozess über 20 MusikerInnen beteiligt.

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Hedvig Mollestad – Weejuns (Cargo)

Hedvig Mollestad – Weejuns (Cargo) Bild: Cargo
Hedvig Mollestad – Weejuns (Cargo)

Die Gitarristin hat zwei neue Mitstreiter um sich geschart, Keyboarder Ståle Storløkken und das junge, ungemein improvisationswütige wie quirlige Schlagzeug-Ass Ole Mofjell. Live aufgenommen überspringen diese epischen Exkursionen schon mal die 20-Minuten-Marke. Dabei erinnert das atemberaubende, wie von Zauberhand zusammengefügte instrumentales Zusammenspiel an die Bitches-Brew-Ära Miles, das Mahavishnu Orchestra, Henry Cow, die frühen Soft Machine und King Crimson aus den frühen Siebzigern.

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Angie McMahon - Light, Dark, Light Again (AWAL)

Angie McMahon - Light, Dark, Light Again (AWAL) Bild: AWAL
Angie McMahon - Light, Dark, Light Again (AWAL)

Die Singer/Songwriterin aus Melbourne hatte während der Pandemie mit diversen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Diese Songsammlung ist das Resultat davon, es erschöpft sich aber eben nicht in einer Folge von Depri-Hymnen, gibt sich stattdessen kämpferisch und zuversichtlich. Gleich im Opener „Saturn Returning“ erklingt ein kraftvoller Gospel-Chor, und auch sonst schwingen sich diese Selbstfindungs- und Beziehungs-Songs gerne zu wuchtiger Höhe auf. Eingespielt wurde dieses zuversichtliche Werk in den USA, wo u.a. Produzenten und Songwriter Brad Cook, Megafaun-Musiker und Bruder Phil, der kanadischen Singer-Songwriter Leif Vollebekk und Bon-Iver-Schlagzeuger Matt McCaughan an den Aufnahmen beteiligt waren.

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Ida Mae - Thunder Above You (The Orchard)

Ida Mae - Thunder Above You (The Orchard) Bild: The Orchand
Ida Mae - Thunder Above You (The Orchard)

Das Duo Stephanie Jean Ward und Chris Turpin macht den White Stripes mit diesem Album nicht nur Konkurrenz, es stellt es fast schon ein wenig in den Schatten, die Kills kassieren sie dabei gleich mit ein. "My Whispers Are Wildfire" startet polternd mit einem stoischen Bossa-Nova-Beat, durchbrochen von allerlei Perkussionsgeklöppel, einer Garagen-Gitarre und dem dringlich-sexy Gesang von Ward. Die „American Cars“ dröhnen brachial mit herrlicher Patina, es gibt aber auch intime, ruhig fließende Momente mit zerdehnten Neil-Young-Gitarren wie etwa „To Your Love“, und wer bei „Landslide“ an Fleetwood Mac denken möchte, liegt auch nicht falsch. Eine Blues-Folk-Americana-Wundertüte mit rostigem Inhalt.

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Steven Wilson - The Harmony Codex (Virgin)

Steven Wilson - The Harmony Codex (Virgin) Bild: Virgin
Steven Wilson - The Harmony Codex (Virgin)

Solo ist der Porcupine-Tree-Mann ja nicht nur dem Prog-Rock verpflichtet. Hier darf er experimentieren, sich austoben, frickeln und basteln und eine ganze Latte an Freunden zu kleinen Gastbeiträgen (Ninet Tayeb singt z.B. auf der wunderschönen Ballade, „Rock Bottom“) einladen. Solo darf es auch mal Pop und vor allem Art-Rock/Pop und gar TripHop (in der Wilson`schen Transformation) sein und einem seiner Idole, David Gilmour, kann man dabei auch seine Hochachtung erweisen. Die hier vorgestellten Klanglandschaften sind so komplex, die Einfälle so vielzählig und überwältigend, dass es schier unmöglich ist, darauf in wenigen Worten dezidiert einzugehen. Also: Höret selbst!

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