Oberpfalz
10.12.2023 - 18:31 Uhr

Frisch gepresst: Neue Musik aus allen Stilrichtungen und Ecken der Welt

Low Cut Connie aka Adam Weiner haut ein klasse Rock-Album mit Soul-Feeling raus, Leon Russel, dem Mann hinter unzähligen Evergreens, wird Tribut gezollt.

Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch. Bild: Schober, Hubert
Ob Plattenteller, CD-Player oder Spotify-Playlist: Wir haben neue Musik für euch.

Dylan LeBlanc – Coyote (PIAS)

Dylan LeBlanc – Coyote (PIAS) Bild: PIAS
Dylan LeBlanc – Coyote (PIAS)

Ein wenig erzählt LeBlanc auf seinem fünften Album auch seine eigene Geschichte. Eine Geschichte von Rückschlägen, vom Scheitern, vom sich immer wieder Aufrichten, angesiedelt in Mexico, an der Grenze zu den USA. Da treffen dann -wie sollte es auch anders sein- Country, Heartland-Rock und Folk, die ganzen Americana-Gesellen halt, aufeinander. Das kann nach den Eagles wie auf „Dust“, aber auch nach James Taylor, Jackson Browne, Wilco oder Neil Young klingen. In die legendären Fame Studios in Muscle Shoals, Alabama hat er sich dazu eine All-Star-Riege and Studio-Cracks geholt.

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Ozric Tentacles – Lotus Unfolding (Edel)

Ozric Tentacles – Lotus Unfolding (Edel) Bild: edel
Ozric Tentacles – Lotus Unfolding (Edel)

Viele Jahrzehnte reisen Ed Wynne (Gitarren, Synthesizer und Bass) und Silas Wynne (Modularsynthesizer und Keyboards) nebst Begleitmannschaft nun schon durch Zeit & Raum. Flirrende Gitarren und Synthesizer sind der Treibstoff, ein dichtes Flechtwerk aus Rhythmen bildet den Mantel, Flöten und allerlei andere Instrumente den Zierrat. Mach einer bleibt dabei auf dem (Yoga-)Boden, mach einer hebt ab und fliegt zu den Sternen, je nachdem welche Substanzen der Rezipient gerade innehat. Auf der Reise begegnet einem oft Steve Hillage, die Mannschaft von Gong oder auch Tangerine Dream.

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Stacey Kent – Summer Me, Winter Me (Believe)

Stacey Kent – Summer Me, Winter Me (Believe) Bild: Believe
Stacey Kent – Summer Me, Winter Me (Believe)

Seit über 30 Jahren sind die amerikanischen Jazz-Sängerin Stacey Kent und ihrem Lebens- und Arbeitspartner Jim Tomlinson nun schon zusammen, verzaubern mit Musik. Auf dem aktuellen Werk befinden sich „nur“ zwei Eigenkompositionen, Cover-Versionen, gerne auch mal aus der zweiten Reihe, bestimmen das (Klang-)Bild. Jaques Brel wird mit „Ne Me Quitte Pas“ gewürdigt, die Legrand/Bergmann-Kompositionen „Summer Me, Winter Me“ eröffnet zart und eindringlich das Album, Rogers und Hammersteins, durch Ella Fitzgerald zu Ruhm gekommenes „Happy Talk“ wird zum flotten Bossa-Nova umgedeutet. Tent, Tomlinson und ihre behutsam und filigran agierenden Mitmusiker finden für jeden Song eine eigene Handschrift.

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Low Cut Connie - Art Dealers (Rough Trade)

Low Cut Connie - Art Dealers (Rough Trade) Bild: Tough Trade
Low Cut Connie - Art Dealers (Rough Trade)

Adam Weiner gibt uns den Southside Johnny, wahlweise auch mal den Mink De Ville, Graham Parker oder den Bruce. Es hat sexy Damen-Chöre, pfundweise Old School-Soul und -Rock`n`Roll, New Orleans Honky Tonk Pianos, Vaudeville-Grandezza und -Schmalz -und geht dabei ab wie Schmidts Katze. Mit viel Liebe zum Detail, handgemachte Rockmusik, die vom Herzen kommt, Leib & Seele wärmt in diesen kalten Tagen des Jahres, denn: Weiner kann auch berückende Torch-Balladen wie „Are You Gonna Run“ verfassen. Zeitlos.

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Glasser – Crux (Bertus)

Glasser – Crux (Bertus) Bild: Bertus
Glasser – Crux (Bertus)

Cameron Mesirow trauert um einen verstorbenen Freund. Das ist textlich gut nachvollziehbar, musikalisch eher abstrakt, verstörend und anstrengend. Wer die Experimentierlust und arktische Kälte vieler Björk-Lieder goutiert, wird hier sicherlich feuchte Augen bekommen, denn auch in der gesanglichen Fabulierkunst steht Mesirow der Isländerin in nichts nach. Elektronische Pop-Musik mit leichten TripHop- und Tribal-Elementen.

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Various Artists - A Song For Leon (Cargo)

Various Artists - A Song For Leon (Cargo) Bild: Cargo
Various Artists - A Song For Leon (Cargo)

Der bereits 2016 verstorbene Musiker, Arrangeur, Produzent und markante Langhaar- und Bartträger war auch als „Meister von Raum und Zeit“ bekannt und hätte locker den Gandalf im Herr der Ringe spielen können. Auf über 400 Alben ist er vertreten, arbeitet eng mit den Beach Boys, sämtlichen Rolling Stones, Georges Harrison, Elton John (mit dem er auch ein Duo-Album aufnahm), Bob Dylan, Eric Clapton, Bob Marley bis hin zu Frank Sinatra zusammen, unzählige wiederum coverten seine Lieder. Auf dem vorliegenden Tribut kommt dem Tastenmann vor allem Nathaniel Rateliff sehr nahe, die beiden könnten Brüder nicht nur im Geiste sein. Bemerkenswert auch die Beiträge von Margo Price, den Pixies oder His Golden Messenger. Ungewöhnlich die Kollaboration der US Girls mit Bootsy Collins, berührend Monica Martin auf „A Song For You“.

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