Fotografen und Fotografinnen sammeln schöne und besondere Orte: Aber wie viele davon verträgt der Ort? Im Podcast "Matt oder glänzend" geht es um Overtourism - ausgelöst oder befeuert von Fotoplattformen.
Anwohner in Hallstatt am Hallstätter See in Oberösterreich wehren sich gegen die Flut der "Fotografen".
Bild: Matthias Balk/dpa
Wie von einer anderen Welt: Das kleine Island gehört inzwischen zu den beliebtesten Urlaubszielen der Welt Viele Filme und Serien haben dazu beigetragen. Und gerade die Orte im "Golden Circle" sind auf den Massentourismus ausgelegt. Tourismus wird gelenkt und die bekanntesten Hotspots sind inzwischen gut mit Parkplätzen und befestigten Wegen auf die Menschenmassen ausgelegt.
Bild: Peter Müller
Tulpenfelder - und andere Blumenplantagen - gehören zu den beliebtesten Motiven für Instagrammer. Bei der Jagd auf das Motiv bleibt leider oft die Vernunft auf der Strecke. Schließlich passt das Kleid doch so wunderbar mitten in das Blütenmeer. Für die Besitzer der Felder ist aber jede umgeknickte Blume ein finanzieller Schaden.
Bild: Peter Müller
Das Standard-Bild vom Königssee: Boot, Wasser und Berge - oft noch mit einem Menschen, der sich aus dem Fenster lehnt.
Bild: Peter Müller
Auch die Beobachtungsplattform am Chiemsee gehört zu den bekannte Spots in Oberbayern.
Bild: Peter Müller
Paris ist wohl die Stadt mit den meisten Touristen. Und auch dort gibt es einige Spots, die gerade bei Instagrammern extrem beliebt sind. So etwa die "John Wick Stairs" oder auch das Ende der "Av. des Champs-Élysées". Auf einem schmalen Streifen in Mitten einer stark befahrenen Straße versucht jeder sein Bild des "Arc de Triomphe de l’Étoile" zu ergattern.
Bild: Peter Müller
Die amerikanischen Nationalparks haben schon länger intensive Maßnahmen ergriffen, um den Tourismus und seine negativen Auswirkungen einzudämmen. Zu vielen bekannten Orten gelangt man nur mit Eintrittszahlung und Genehmigung. Dabei ist die Menge der Besucher oft auch limitiert.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Vergängliche Schönheiten und ein bisschen Abenteuer: Eishöhlen, wie hier auf Island oder aber auch in Bayern am Königssee sind Orte, die Tourismus nur sehr begrenzt verkraften können.
Bild: Peter Müller
Die Bootshäuser am Obersee gehören mit zu den bekanntesten Motiven der Region. Oft reiht sich hier Kamera an Kamera und jeder Influencer und jede Influencerin post auf dem schmalen Steg.
Bild: Peter Müller
Venedig gehört zu den ersten Städten, die versuchen die Menge an Touristen zu reduzieren. Inzwischen muss man Eintritt zahlen, um die Stadt zu betreten.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Den Badeort "Timmendorfer Strand" an der Ostsee kennen viele. Genauso wie diesen See, der dort in der Nähe liegt. Gerade der Steg mit seinem Häuschen ist ein beliebtes Motiv.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Die Dolomiten gehören ebenfalls zu den bekanntesten Hotspots. Um zu verhindern, dass die Wiesen und Felder um diese kleine Kirche zertrampelt werden, wurde ein Zaun und eine Aussichtsplattform gebaut.
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"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" haben das Schloss in Moritzburg berühmt gemacht.
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Der Kirkjufell ist Island in kompakt: Wasserfälle und rauhe Berge. Auch dort wird der Tourismus über große Parkplätze, befestigte Wege und Absperrungen geleitet.
Bild: Peter Müller
Touristen-Ziel in etwas anders. Neben dem alten Schiff, das langsam vor sich hin rostet, steht eine Info-Tafel und es gibt eine Sitzgruppe, um Pause zu machen.
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Burg Eltz - "die schönste Burg Europas". Besonders bei Nebel und mit Herbstlaub ist die Burg ein Anlaufpunkt für viele Touristen.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Die ikonischen Hütten oberhalb des Geroldsees, der eigentlich "Wagenbrüchsee" heißt, und der Blick über den See auf die Alpen, bringen viele Fotografen und Touristen dazu, querfeldein über die Wiesen zu stampfen, die allerdings unter Naturschutz stehen.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Oberbayern "in einer Nussschale": Maria Gern im Berchtesgadener Land.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Einer der problematischsten Aspekte des "Overtourism": viele der beliebten Ziele liegen in geschützten Bereichen und die dortige Natur ist oft sehr empfindlich. Auch der "Gespensterwald" ist ein geschütztes Stück Natur.
Bild: Peter Müller
Hallstatt ist besonders bei asiatischen Touristen sehr beliebt. Busladungsweise werden die Menschen dort abgeladen. Für die Anwohner ist der Tourismus inzwischen kaum noch auszuhalten. Besonders weil viele Touristen es nicht verstehen, dass man Privatgrundstücke und Häuser, in denen Menschen leben, nicht einfach betreten darf.
Bild: Peter Müller
Kilometerbreite Sandstrände und Nordseewellen. Die Nordfriesischen Inseln und Strände gehören zu den beliebtesten Sommerurlaubszielen innerhalb Deutschlands. Und die Stelzenhäuser sind sehr beliebte Fotomotive in SPO.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Eigentlich ist der Weg zu diesem Instagram-Hotspot nur 3 Kilometer lang. Allerdings müssen dabei auch 600 Höhenmeter über hohe Felsstufen und kaum befestigte Wege überwunden werden. Viele Tagesbesucher gehen vollkommen unvorbereitet und schlecht ausgerüstet auf diese Gebirgswanderung.
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Die Marienbrücke mit dem bekannten Blick auf Neuschwanstein kann sogar mit einem Shuttlebus erreicht werden.
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Der Alpsee ist durch seine Nähe zu den Königsschlössern ein beliebtes Ausflugsziel.
Bild: Peter Müller
Der beliebte Blick auf die Schlösser im Schwangau ist nicht ganz so einfach zu erreichen. Und oft werden Absperrungen ignoriert und die Natur neben den Wegen unnötig zertrampelt.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber gehört zu den beliebtesten Zielen für Touristen aus aller Welt.
Bild: Peter Müller
Wer diesen Blick auf den Lechfall genießen möchte, sollte möglichst früh morgens auf der schmalen Brück sein. Sonst wird man kaum eine ruhige Minute haben.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Viele bekannte Fotografen gehen inzwischen dazu über, keine genauen Informationen mehr zu den Standorten ihrer Motive herauszugeben. Ein wichtiger Schritt, um gerade die bedrohte Natur zu schützen.
Bild: Peter Müller
Diese drei Bootshütten waren bis vor wenigen Jahren eines der beliebtesten Fotomotive im Voralpenland. 2022 sind sie wegen eines defektes oder wegen fahrlässiger Brandstiftung abgebrannt.
Bild: Peter Müller
Das Schwangau bei Füssen gehört ebenfalls zu den beliebtesten "Instagram-Regionen". Egal, ob die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau oder die Kirche St. Coloman.
Bild: Peter Müller
Der Königssee gehört mit bis zu einer Million Touristen im Jahr zu den beliebtesten Urlaubszielen in Bayern. Die Flotte aus elektrisch angetriebenen Booten bringt die Besucher nach St. Bartholomä und zum Obersee.
Bild: Dr. Carmen Lööck
Likes, Likes, Likes: Darum geht es häufig bei Fotoplattformen wie etwa Instagram. Einzelne Personen - gerne mal im Bikini oder Badeshorts - vor idyllischer Kulisse, romantische Ortsansichten wie einer Pilcher-Verfilmung entsprungen und Blütenträume. Motive, wie diese haben Fans und Follower. Weil aber noch nicht jeder einzelne diese Bilder schon gemacht hat, bilden sich an Hotspots Warteschlangen. In manchen Bereichen, wie etwa bei Berchtesgaden, haben die Behörden reagiert und beispielsweise die Gumpen des Königsbach-Wasserfalls geschlossen.
Im Podcast "Matt oder glänzend" diskutieren die Gastgeber Peter Müller und Alexander Unger die Exzesse der Bilderflut und stellen die Frage: Wie viel ist zu viel?
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