Oberpfalz
14.11.2022 - 11:37 Uhr

Schwerpunktkontrollen in der Oberpfalz: 900 Personen kontrolliert, Hehler entdeckt

Herbstzeit ist Einbruchzeit. Deshalb führte die Oberpfälzer Polizei Anfang November wieder Schwerpunktkontrollen durch, um Wohnungseinbrüche zu verhindern. Dabei war auch ein Verdacht auf Hehlerei in Wert von 10.000 Euro.

Das Polizeipräsidium Oberpfalz führte vom 2. bis zum 8. November Schwerpunktkontrollen zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen durch. Wie das Präsidium in einer Mitteilung schreibt, kontrollierten 160 Beamtinnen und Beamte in Uniform sowie Zivilkleidung etwa 900 Personen und mehr als 550 Fahrzeuge im Bezirk. Auf frischer Tat wurde niemand erwischt, dennoch kam es zu verschiedenen Anzeigen, darunter auch ein Fall des Verdachts der Hehlerei im Wert von mehr als 10.000 Euro.

400 gestohlene Kleidungsstücke

Dabei fanden die Ermittler in einem Auto mehr als 400 Kleidungsstücke und 80 Weihnachts-Dekoartikel. Auch eine präparierte Tasche, mutmaßlich zur Umgehung von Diebstahlsicherungen, fanden die Beamten beim 39-jährigen Fahrer. Er konnte nicht angeben, wo die Gegenstände gestohlen wurden. Dies wird nun ermittelt. Der Mann gab gegenüber den Beamtinnen und Beamten an, die Gegenstände in Regensburg übernommen zu haben, um diese nach Tschechien zu transportieren. Neben dem Verdacht auf Hehlerei muss der Mann sich auch wegen eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz verantworten, weil er seinen Reisepass nicht mitführte. Außerdem stellte die Polizei weitere Vergehen nach dem Aufenthaltsgesetz fest. Die Polizisten deckten zudem zwei Vergehen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie zwei Urkundenfälschungen auf. Drei Verkehrsteilnehmende erwartet wegen Alkohol bzw. Drogen im Straßenverkehr eine Anzeige. Daneben stellten die Beamtinnen und Beamten einen Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie einen Verstoß gegen das Waffengesetz fest.

Zahl der Wohnungseinbrüche auf niedrigem Niveau

Wie das Polizeipräsidium weiter schreibt, bewegt sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Oberpfalz in den letzten Jahren auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Bei mehr als jedem zweiten Wohnungseinbruch scheiterten die Täter im Jahr 2021, da sie bei der Tat gestört wurden oder technische Sicherungen der Wohnungen nicht überwinden konnten. Die Tendenz im Jahr 2022 zeigt bislang ein ähnliches Bild.

Wohnungseinbruch ist ein Verbrechen, für das der Gesetzgeber eine Mindeststrafandrohung von einem Jahr Freiheitsstrafe vorsieht. Dies ergibt sich auch daraus, dass ein Wohnungseinbruch für die Betroffenen oft weitreichende persönliche Folgen hat. Neben materiellen Schäden entsteht nicht selten ein Gefühl der Unsicherheit oder Angst in der eigenen Wohnung, die manchmal auch länger andauern und in einigen Fällen sogar therapeutische Hilfe notwendig machen kann. Deshalb will die Polizei in der Oberpfalz auch weiterhin an derartigen Kontrollaktionen festhalten. Die Schwerpunktkontrollen diesen Herbst waren Teil einer länderübergreifenden Kooperation von Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen.

Service:

Tipps der Polizei, um Einbrüchen vorzubeugen

Der optimale Schutz ist ein Dreiklang aus Einbau von Sicherungstechnik, sicherheitsbewusstem Verhalten und Aufmerksamkeit im Wohnumfeld. Die Oberpfälzer Polizei rät dabei zu folgendem

  • Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – schließen Sie unbedingt Ihre Haustür ab.
  • Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster.
  • Sorgen Sie für Helligkeit im Umfeld ihres Hauses bzw. ihrer Wohnung, beispielsweise durch die Installation von Bewegungsmeldern.
  • Schließen Sie Rollläden nur zur Nachtzeit! Tagsüber könnte dies Abwesenheit signalisieren.
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck.
  • Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück. Installieren Sie gegebenenfalls eine funktionsfähige Videoüberwachung.
  • Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei.
  • Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit, wie z. B. in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.
  • Erwecken Sie, insbesondere bei längeren Abwesenheiten, den Eindruck von Anwesenheit! Dies kann mit der Unterstützung von Zeitschaltuhren, Apps zur Lichtsteuerung oder mithilfe von Freunden und Nachbarn geschehen.

Auch kostenlose Beratung zu dem Thema bietet die Polizei an. Die nächste Beratungsstelle kann im Internet gesucht werden: www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche

 
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