Oberpfalz
30.08.2024 - 17:52 Uhr

Süd-Ost-Link: Tennet will von Marktredwitz bis Pfreimd Bäume roden

Der Netzbetreiber Tennet begann Mitte Juni mit dem Bau des Süd-Ost-Links. Um die Fertigstellung der Erdkabelleitung zu beschleunigen, will Tennet zwischen Marktredwitz bis Pfreimd roden und Bäume fällen. Die Anträge laufen.

Der Netzbetreiber Tennet hat weitere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Archivbild: Gregor Fischer/dpa
Der Netzbetreiber Tennet hat weitere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn bei der Bundesnetzagentur eingereicht.

Tennet will die Fertigstellung der Erdkabelleitung für den Süd-Ost-Link beschleunigen. Dazu hat der Netzbetreiber weitere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Das Ziel: Tennet will zwischen Marktredwitz bis Pfreimd roden und Bäume fällen. Das teilte Tennet am Freitag, 30. August, mit.

Die Streckenabschnitte, auf denen Bäume gefällt werden sollen, liegen in Wunsiedel im Fichtelgebirge, Tirschenreuth, Neustadt/WN, Weiden und Schwandorf. Tennet will laut Pressemitteilung unter anderem Lichtraumprofile freischneiden, das Geländes von Pflanzen freimachen, Waldflächen fällen und roden. Zudem beantragt Tennet, dass Raum gemacht wird für die Fahrzeuge, die zu den Baufeldern fahren. Auch Baustellenflächen sollen eingerichtet werden. Weitere Teilmaßnahmen sind Schutz- und Minderungsmaßnahmen, wie die Freimachung der Baustelle, Vergrämungsmaßnahmen und das Aufstellen von Schutzzäunen.

Mit der Baumrodung ist frühestens ab Oktober 2024 zu rechnen. Ein Teil der Bäume soll im vorzeitigen Baubeginn 2024/2025 gefällt werden. Abschließende Arbeiten sind für 2025/2026 vorgesehen. Um die Bauarbeiten der Erdkabelleitung voranzubringen, wurden in anderen Planungsabschnitten des Süd-Ost-Links bereits Bäume gefällt und gerodet.

Der Bau des Projekts hatte begonnen, bevor überhaupt eine Baugenehmigung der Bundesnetzagentur vorlag. Tennet rechnete fest damit, die Erlaubnis zum sogenannten vorzeitigen Baubeginn zu erhalten. Beginnt Tennet den Bau, bevor die Anträge genehmigt werden, trägt das Unternehmen das Risiko. Die Arbeiten müssen rückgängig gemacht werden, sollte die Genehmigung nicht erteilt werden.

Die Planung für das Leitungsprojekt läuft seit 2012. Der Süd-Ost-Link ist eine geplante Gleichstrom-Leitung und soll Strom aus Windenergie über Erdkabel vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden transportieren. Die Kapazität beider Projekte wird laut Plan bei je 2 Gigawatt liegen. Zum Vergleich: Die beiden Blöcke des Atomkraftwerks Isar kamen zusammen auf eine Leistung von etwa 2,3 Gigawatt. Bei 100-prozentiger Auslastung würde die Kapazität der beiden Leitungen ausreichen, um etwa 10 Millionen durchschnittliche Haushalte in Deutschland mit Strom zu versorgen.

 
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