Oberpfalz
21.11.2024 - 07:34 Uhr

Über den Ursprung des Rock: Die Rolling Stones

Seit der Jugend begleiteten die Rolling Stones Wolfgang Ruppert musikalisch, auch wenn er lange kein richtiger Fan war. Nun ist er begeistert und erkennt den Einfluss der Band auf die Musik von heute. Eine Liebeserklärung an eine Legende.

Nach der Musik einer Rentnerband klingt „Hackney Diamonds“ wahrlich nicht. Auf ihrem neuen Album legen die drei verbliebenen Rolling Stones - Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood - eine Energie und Spielfreude an den Tag, die vielen halb so alten Musikern fehlen. Für Kollege Wolfgang Ruppert sind sie der Ursprung aller heutigen Rock-Musik. Bild: Evan Agostini/Invision/AP/dpa
Nach der Musik einer Rentnerband klingt „Hackney Diamonds“ wahrlich nicht. Auf ihrem neuen Album legen die drei verbliebenen Rolling Stones - Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood - eine Energie und Spielfreude an den Tag, die vielen halb so alten Musikern fehlen. Für Kollege Wolfgang Ruppert sind sie der Ursprung aller heutigen Rock-Musik.

Wenn man in die Pubertät kommt, geht es darum, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Für mich war das immer damit verbunden, seinen eigenen Musikgeschmack zu definieren. Mittlerweile bin ich 30. Seit ich mich für Musik interessiere, gibt es da eine Band, die immer für so ein gewisses Grundrauschen gesorgt hat. Ich fand sie nicht schlecht, aber wirklich Fan war ich auch nicht. Mein Papa hatte sie mir gezeigt. Ich spreche von den Rolling Stones. Seit Kurzem bin ich begeistert.

Zwar sind Keith Richards und Mick Jagger ("The Glimmer Twins") heute schon über 80, Charlie Watts ist vor ein paar Jahren gestorben. Aber erst im vergangenen Jahr haben sie mit Hackney Diamonds wieder gezeigt, dass man offenbar immer nur so alt ist, wie man sich fühlt. Das Album ist wie eine Zeitreise durch sechs Jahrzehnte, in denen die Band schon aktiv ist. Da ist der Chicago-Blues, der Grund, warum die Stones überhaupt Musik machen wollten. Da steckt Funk drin, was wohl am ehesten Mick Jagger zuzuschreiben ist. Aber vor allem sind da typische Stones-Songs, ebenso punkige und düstere Elemente. Auch mit über 80 zeigen sie jüngeren Bands noch, wie der Hase läuft.

Rock, Punk, vielleicht auch Indie, wie wir die Genres heute kennen, würde es ohne die Stones nicht geben. Sie sind der Ursprung. Vor allem durch Keith Richards prägte sich das Bild des wilden Rock-Stars (dabei scheint er ein echt netter Kerl zu sein, lest doch mal seine Biografie). Die Stones haben den Rock gefährlich gemacht, ihm eine eigene Subkultur gegeben. Insbesondere in Großbritannien sahen die Behörden in ihnen eine nationale Bedrohung. Und warum? Weil sie lebten, wie sie lebten und die Musik liebten. Die Beatles haben eine Generation geprägt, sie waren subversiv und in Teilen politisch. Die Stones waren Anarchie pur. Kein Song hat jemals so sehr die Angst, Wut und Verzweiflung einer Generation im Umbruch eines zu Ende gehenden Jahrzehnts eingefangen wie Gimme Shelter.

Und es gibt so viele Mythen über die Stones. Brian Jones wurde ermordet, Keith Richards hat sein Blut tauschen lassen und bla. Aber der Einfluss der Stones liegt natürlich trotzdem in erster Linie in ihrer Musik begründet. Richards' Open-G-Tuning, Watts' Hi-hat-Aussetzer auf der Zwei und der Vier, Jaggers Tanzstil. Ach, eine Kolumnenspalte ist einfach viel zu kurz, um von dieser legendären Band zu schwärmen.

Hintergrund:

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

Deutschland und die Welt14.11.2024
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