Oberpfalz
22.06.2023 - 21:03 Uhr

Unwetter zieht über die Oberpfalz und Oberfranken

Das lange erwartete Gewitter hat am Donnerstagabend auch Nordbayern erreicht. Während in der Oberpfalz kaum etwas passierte, traf es Oberfranken umso heftiger. Die Feuerwehr berichtet Überschwemmungen auf Autodachhöhe.

Sie hatte sich angekündigt: Die Unwetterfront über Deutschland hat am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr auch die Oberpfalz erreicht. Der Deutsche Wetterdienst warnt in den Landkreisen Regensburg, Schwandorf, Cham, Amberg-Sulzbach, Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie den Städten Regensburg, Amberg und Weiden vor starken Gewittern. Konkret drohten bis etwa 1 Uhr Blitzschläge, entwurzelte Bäume und überschwemmten Straßen. "Schließen Sie alle Fenster und Türen, sichern Sie Gegenstände im Freien, halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen, vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien", so der Wetterdienst. Im Laufe der Nacht widerrief er aber einige der Sturmwarnungen für die Oberpfalz.

Dafür hat das Unwetter in Oberfranken für zahlreiche Einsätze gesorgt. Laut dem Polizeipräsidium Oberfranken gab es rund 70 Einsätze. Durch einen Blitzeinschlag brannte ein Gebäude. Das konnte die Feuerwehr allerdings schnell löschen. Der Schaden soll bei circa 40.000 Euro liegen. Die A9 musste in der Nähe vom Bayreuth wegen der Wassermassen zwischenzeitlich gesperrt werden. Die meisten Einsätze gab es wegen vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume. Auch falsch ausgelöste Alarmanlagen ließen Polizei und Feuerwehr ausrücken. Von Personenschäden ist in Oberfranken bislang nichts bekannt.

Die Bayreuther Feuerwehr sprach von einer Alarmierungswelle im nördlichen Landkreis. Hier waren unter anderem zwei Personen in einem Auto eingeklemmt, auf das Äste gefallen waren. Sie wurden nicht verletzt. Die Staatsstraße BT48 zwischen Bad Berneck und Gefrees stand laut Feuerwehr bis zu den Leitplanken unter Wasser und ist wegen der Schäden immer noch gesperrt. In Bad Berneck erreichten die Wassermassen sogar teilweise Autodachhöhe. "Einsatzkräfte haben sich bei ihrem stundenlangen Einsatz im Unwetter nicht verletzt", so die Feuerwehr, allerdings hat ein umstürzender Baum ein Feuerwehrauto erwischt. Insgesamt waren 210 Einsatzkräfte an 130 Einsatzstellen rund acht Stunden beschäftigt.

Am Freitagmorgen warnte der Deutsche Wetterdienst noch vor „teils heftigem, mehrstündigem Starkregen“ im Nordwesten Deutschlands und in Mecklenburg mit Regenmengen zwischen 30 und 90 Litern pro Quadratmeter. Im Osten und Südosten könne es noch vereinzelt Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen geben, so der DWD. Im Laufe des Tages gebe es dann langsam eine Wetterberuhigung. In der Nacht zum Samstag seien dann „wahrscheinlich keine Warnungen mehr erforderlich“.

Im oberbayerischen Valley sind am Donnerstag golfballgroße Hagelkörner niedergegangen. Von Schäden war bei der Polizei zunächst nichts bekannt. Auch andernorts gewitterte es am Donnerstagabend über Bayern. Die Polizei meldete zunächst jedoch keine nennenswerten Vorkommnisse. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte teils Starkregen, Hagel und Sturmböen angekündigt - und Hagelkörner mit einem Durchmesser bis fünf Zentimeter.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte teils Starkregen, Hagel und Sturmböen angekündigt. Mancherorts könne es bei Gewittern zu heftigem Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit kommen. Auch seien Sturm- bis Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 80 bis 120 Stundenkilometer möglich. Der Wetterdienst rechnete zudem mit Hagel.

Durch das Unwetter mussten zahlreiche Flugzeuge, die in München landen sollten, umgeleitet werden. Ein Flughafensprecher sprach am Freitagmorgen von etwa 20 Flügen, die zwischen Donnerstag 19.00 Uhr und Freitag 2.00 Uhr nicht landen konnten. Diese wurden auf umliegende Flughäfen verteilt. 60 Flüge wurden annulliert. Bis zum Mittag soll es zu weiteren Verzögerungen am Flughafen München kommen.

OnetzPlus
Deutschland und die Welt23.06.2023
OnetzPlus
Wunsiedel23.06.2023
Bayreuth23.06.2023
Deutschland und die Welt23.06.2023
Bayern22.06.2023
Deutschland und die Welt22.06.2023
Deutschland und die Welt22.06.2023
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.