Die Sicherheitswacht sei für die Polizei ein „wertvoller Partner für die Überwachung der Infektionsschutz-Maßnahmen und zur Aufklärung über die dabei geltenden Regelungen“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag bei der vierten „Landeskonferenz Sicherheitswacht“ in den Konferenzräumen des Jahnstadions in Regensburg. Die ehrenamtlichen Mitglieder würden nicht nur Maskenverweigerer und Teilnehmer unerlaubter Menschenansammlungen ansprechen, sondern auch ratsuchenden Bürgern zur Seite stehen. „Die Arbeit der Sicherheitswachten ist in den vergangenen Monaten nicht einfacher geworden“, räumte Herrmann ein. Umso mehr bedankte er sich für das große Engagement der Mitglieder.
Herrmann bezeichnete die Sicherheitswacht sei ein „unverzichtbares Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei“. Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren habe die Sicherheitswacht unter anderem dabei geholfen, Sachbeschädigungen und Diebstähle aufzuklären, Streitigkeiten zu schlichten oder vermisste und hilflose Personen aufzufinden.
13 Sicherheitswachten in der Oberpfalz
Die bayernweite Zahl der ehrenamtlichen Mitglieder in den Sicherheitswachten hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 1172 verdoppelt. Als Ziel rief Herrmann in den nächsten Jahren 1500 Mitglieder aus. In der Oberpfalz gibt es 13 Sicherheitswachten, mehrere Neugründungen sind in Planung. 25 Neuangehörige sind aktuell in Ausbildungsmaßnahmen, berichtete der Oberpfälzer Polizeipräsident Norbert Zink. Die Ehrenamtlichen hätten eine große Motivation, sich in der Gesellschaft einzubringen.
Thomas Schöniger, stellvertretender Oberpfälzer Polizeipräsident und zugleich Leiter der Arbeitsgruppe Sicherheitswacht in Bayern, skizzierte die Aufgaben der ehrenamtlichen Polizei-Unterstützer. Die Mitglieder der Sicherheitswacht würden zur Streife im Innenstadtbereich, in Fußgängerzonen und Grünanlagen, aber auch rund um Bus- und Bahnhaltestellen und in Wohnvierteln eingesetzt. Durch ihre Präsenz sollen Diebe, Einbrecher, Ruhestörer und andere Delinquenten möglichst von ihren Taten abgehalten werden.
Ambergerin erzählt
Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) und Regensburgs Landrätin Tanja Schweiger (Freie Wähler) begrüßten das Engagement der Sicherheitswachten. „Sie sorgen für ein besseres Sicherheitsgefühl der Bürger“, sagte Cerny. Es gehe aber auch darum, dass potenzielle Täter befürchten müssen, dass sie ertappt werden. Seit einem Jahr Mitglied der Sicherheitswacht Amberg ist Doris Schmalzl. „Das Ehrenamt ist eine Bereicherung in meinem Leben“, berichtete sie. Die Kommunikation mit den Bürgern sei „sehr interessant“, auf den Streifengängen habe sie in ihrer eigenen Stadt ganz neue Winkel kennengelernt. Eine Konfliktsituation habe sie persönlich noch nicht erlebt. In einer Diskussionsrunde wünschten sich einige Sicherheitswacht-Mitglieder mehr Befugnisse, etwa wenn es darum geht, Menschen nach Drogen zu durchsuchen. Doch aus Sicht des Innenministers sollen solche Befugnisse bei der Polizei bleiben. „Das kann auch gefährlich werden, wenn sich der Drogenbesitzer das nicht gefallen lässt.“


















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.