Regensburg
25.04.2025 - 15:50 Uhr

Skandalöser Monarch: Bayerische Landesausstellung in Regensburg widmet sich König Ludwig I.

Die Bayerische Landesausstellung "Ludwig I. – Bayerns größter König?" beleuchtet das Leben und Wirken von Ludwig I., unter anderem seine Affäre mit Lola Montez, die eine Staatskrise auslöste.

Ein Miniaturporträt von Lola Montez im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Bild: Uwe Moosburger/www.altrofoto.de/exb
Ein Miniaturporträt von Lola Montez im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg.
  • Was: Bayerische Landesausstellung "Ludwig I. – Bayerns größter König?"
  • Wann: von 10. Mai bis 9. November
  • Wo: Haus der bayerischen Geschichte in Regensburg

Das Schicksal königlicher Paare und Familien steht bis heute unter öffentlicher Beobachtung und liefert Stoff für Klatsch. Das hat quer durch die Jahrhunderte Tradition – auch auf bayerischem Boden. Hier gab es vor 180 Jahren sogar einen waschechten Skandal: Lola Montez war die Geliebte des Königs. Auch damit beschäftigt sich die Bayerische Landesausstellung "Ludwig I. – Bayerns größter König?", die von 10. Mai bis 9. November im Haus der bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen ist.

Die „spanische Tänzerin“ Lola Montez hieß eigentlich Elisa Gilbert und stammte aus Irland. Nach einer gescheiterten Ehe änderte sie ihren Namen und verdiente als Tänzerin ihren Lebensunterhalt. 1846 kam sie nach München und lernte dort König Ludwig I. kennen. Mit Haut und Haaren verliebte sich der 60-jährige Monarch in die attraktive 25-Jährige. In Reimen beschwor er seine Liebe: „Du gehest meinem Herzen nicht verloren, Du bleibst darin, ich lasse von Dir nie.“ Die Liebelei löste eine Staatskrise aus.

Lola wob ihr Spinnennetz um Ludwig. Gegen sie richtete sich Fremdenhass und Neid. In Spottgedichten und deftigen Karikaturen entwickelte die Affäre eine nicht mehr beherrschbare Eigendynamik. Der Ansehensverlust des Königs war dramatisch. Er überspannte den Bogen endgültig, als er Lola Montez als Gräfin Landsfeld in den Adelsstand erhob. Die adelige Gesellschaft war empört, die Minister traten zurück.

„Ich bin besser als mein Ruf" – mit dieser Aussage Ludwigs wird in die Bayerische Landesausstellung eingeführt. Vor 200 Jahren hat Ludwig den bayerischen Thron bestiegen und ein ausgelaugtes Königreich übernommen. Die Napoleonischen Kriege hatten gewaltigen Tribut gefordert. Die Reformen König Max I. waren zu weit gegangen. Nachdem sie sein Vater aufgehoben hatte, gründete Ludwig über 100 Klöster neu, um ein Mindestmaß an Bildung und Sozialfürsorge sicherzustellen.

Angetreten als Hoffnungsträger der Liberalen regierte Ludwig mit Kunstsinn und dem Willen, sein Land besser zu vernetzen. Je länger er herrschte, desto weniger erkannte er aber die Zeichen der Zeit. Gegner kamen ins Gefängnis, unliebsame Schriftstücke wie die Auflistung der horrenden Kosten seiner Bauwerke unter Zensur.

Die Ausstellung ist von 10. Mai bis 9. November dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr zu sehen. Weitere Informationen gibt es auf www.hdbg.de.

 
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