Alljährlich feiert die Hochschulfamilie der Universität Regensburg im November ihren Dies academicus. Zum zweiten Mal in Folge musste die Veranstaltung wegen der Corona-Lage als Online-Format stattfinden. Präsident Professor Udo Hebel begrüßte die Gäste am Donnerstagabend in einem Livestream aus dem menschenleeren Audimax der Universität. Er blickte zurück auf eineinhalb Jahre, in denen Corona auf dem Campus vieles verändert hat. Die Umstellung auf digitale Lehre zu Beginn der Pandemie verglich Hebel mit einem Sprung ins kalte Wasser.
Fakultät für Informatik und Data Science
Mittlerweile sei die Universität deutlich besser aufgestellt. Hörsäle und Seminarräume seien fit für hybride Lehre gemacht worden. Die Hochschulfamilie leiste Enormes, um gut durch die Pandemie zu kommen. Besonders hob der Präsident die hohe Impfquote unter den Studierenden hervor, die über 90 Prozent liege. Die Studierenden würden damit einen großen Beitrag für die Sicherheit an der Uni und darüber hinaus leisten.
Neben allen Herausforderungen der Pandemie befinde sich die Universität in einer außergewöhnlichen Phase ihrer Entwicklung, betonte Hebel. „Das Berufungsgeschehen ist so intensiv wie noch nie.“ Bis 2025 würden 100 Professuren neu besetzt. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Hightech-Offensive der bayerischen Staatsregierung, durch die zahlreiche Professuren hinzukommen. Ganz neu startete im vergangenen Jahr die Fakultät für Informatik und Data Science. In diesem Herbst nahmen die ersten Studierenden das neu angebotene Studium der Sonderpädagogik auf. Eine besondere Errungenschaft: Das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie wird 2022 als außeruniversitäre Forschungseinrichtung in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen.
Mahnende Worte kamen vom Präsidenten zur Finanzierung der Universität. Neben einer „unabdingbaren Erhöhung der Grundfinanzierung“ seien dringend weitere Mittel für neue Gebäude und Sanierungen nötig, damit die Infrastruktur mit dem Wachstum und den Potenzialen der Universität mithalten könne. Die Pandemie habe unmissverständlich klar gemacht, wie essenziell Wissenschaft und wie inakzeptabel Faktenleugnung für die Gesellschaft ist. Es sei umso deutlicher geworden, wie relevant die evidenzbasierte Suche nach Wahrheit ist.
Internationale Ausrichtung
Ganz besondere Auswirkungen habe die Pandemie auf die Internationalisierung der Hochschulen, sagte Professor Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), in seiner Festrede. Corona habe gezeigt, wie anfällig die internationale Mobilität ist. Und es sei klar geworden, wie wichtig Digitalisierung im globalen Austausch in Zukunft sein wird – auch um Flugreisen und den CO2-Fußabdruck von internationalen Studierenden und Wissenschaftlern zu reduzieren. Der DAAD-Präsident sprach von einem Paradigmenwechsel. Er sagte voraus, dass die Bedeutung von Auslandaufenthalten in physischer Präsenz abnehmen – und die virtuelle Zusammenarbeit zunehmen wird.
Universität Regensburg
- Die 1962 gegründete Uni Regensburg vereint als Volluniversität zwölf Fakultäten auf einem Campus.
- Zunächst als regionale Universität geplant, hat sie sich im neuen Jahrtausend zu einem international ausgerichteten Zentrum für Forschung und Lehre entwickelt.
- Etwa 21 000 Studierende besuchen die Uni Regensburg. Dazu kommen über 3200 Beschäftigte, darunter rund 370 Professorinnen und Professoren.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.