Ab kommendem Montag muss sich ein in Regensburg lebender 57-jähriger Vietnamese vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Regensburg wegen versuchtem Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Dem Anklagesatz zu Folge hielten sich am Dreikönigstag der Angeklagte, dessen Ehefrau und Sohn, sowie ein weiterer Mitbesitzer des gemeinsam betriebenen Lokals im dortigen Gastraum auf, um eine Gesellschafterversammlung abzuhalten. Das Lokal war zu diesem Zeitpunkt nicht geöffnet. In den Nachmittagsstunden ging der Angeklagte zu seinem - ahnungslos am Tisch sitzenden - Mitgesellschafter und versetzte ihm mit einem Sushi-Messer (Klingenlänge: 19 Zentimeter) eine rund 22 Zentimeter lange und zwei Zentimeter tiefe Halsschnittwunde. Dabei kam es unter anderem unterhalb des Unterkiefers zur Durchtrennung einer Arterie, des Zungenbeins, der Hautnerven, sowie einer knöchernen Abtrennung im Bereich des rechten Unterkieferastes. Der Sohn des Angeklagten zog seinen Vater schließlich von dem Schwerverletzten weg.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte aufgrund des starken Blutverlustes seines Opfers der Meinung war, dass er bereits alles zur Tötung erforderliche getan hatte. Deshalb sah er auch tatenlos zu, wie sein Sohn den Rettungsdienst verständigte und Erste Hilfe leistete. Er selbst konnte noch am Tatort festgenommen werden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Seit der Tat leidet der Geschädigte unter Angstzuständen und Albträumen. Im Anschluss an seinen Krankenhausaufenthalt wurde er deshalb zu einer psychiatrischen und psychologischen Behandlung in das Bezirksklinikum Regensburg verlegt, wo er Ende Februar einen Suizidversuch unternahm.
Der Prozess startet am Montag, 5. August. Es sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll Ende September verkündet werden. Über den Prozess werden wir berichten.
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