Die Kirche müsse den Missbrauch aufarbeiten, um eigene Schuld zu sehen, menschenmögliche Gerechtigkeit für die Opfer zu erreichen und effektiv künftigen Straftaten präventiv entgegenzuwirken, sagte Voderholzer bei einer Predigt zu seinem neunten Weihejubiläum im Regensburger Dom. Er dankte den Opfern von Missbrauch und Körperverletzung im Bistum Regensburg für das Vertrauen, durch das „eine gute Aufarbeitung und weitgehende Befriedung“ auf den Weg gebracht worden sei.
Gleichzeitig wies der Bischof darauf hin, dass eine ernst gemeinte Aufarbeitung von Missbrauch nicht bei kirchlichen Fällen Halt machen könne. So sehr sich die Kirche ihrer Schuld stellen müsse, so wenig tauge sie zum Sündenbock für ein gesamtgesellschaftliches Problem, „auf dem alles abgeladen wird, damit man sich ansonsten nicht mehr damit befassen“ müsse. „Wo sind denn die Maßnahmen zur Aufarbeitung in der Schule oder beim Sport?“, fragte Voderholzer. „Da ist die Kirche doch meilenweit voraus.“
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