Regensburg
16.05.2024 - 11:08 Uhr

Zoll präsentiert die Bilanz Jahr 2023: Milliarden Euros und zentnerweise Drogen

Das Hauptzollamt Regensburg hat am Donnerstag die Jahresbilanz 2023 vorgelegt. Es ist spannend, wofür die Oberpfälzer Zöllner zuständig sind – und erst recht, was sie bei Schwarzarbeit, Drogenschmuggel und Steuervergehen aufgedeckt haben.

Drogen-Aufgriffe

Knapp 200 Kilogramm an Drogen hat das Hauptzollamt Regensburg (HZA) 2023 sichergestellt. Der größte Anteil von 196 Kilogramm entfiel dabei auf Marihuana, dazu kommen 2,8 Kilogramm Amphetamin. Das bedeutet laut der Mitteilung einen extremen Anstieg im Vorjahresvergleich: 2022 waren es nur 16,5 Kilogramm Marihuana und knapp ein Kilo Amphetamin. "Insgesamt verzehnfachte sich die Menge an sichergestellten Rauschmitteln beim Hauptzollamt Regensburg", heißt es in der Mitteilung. Allerdings fällt vor allem ein Aufgriff besonders ins Gewicht: Im Februar fand ein Drogenspürhund bei einer Kontrolle 176 Kilogramm Marihuana. "Der Verkaufswert des Rauschgifts beläuft sich auf rund eine Million Euro", meldet der Zoll. Im August kamen bei Selb 140 Gramm Crystal dazu, das in einer Schublade unter dem Fahrersitz eines Autos versteckt war.

Tabakschmuggel

Über 2,5 Millionen Zigaretten und knapp 1.450 Kilogramm Wasserpfeifentabak haben die Zöllnerinnen und Zöllner bei Kontrollen auf den ostbayerischen Straßen, bei Post- und sonstigen Kontrollen sichergestellt. 2022 lag die Zahl der sichergestellten Schmuggelzigaretten mit rund einer Million nicht einmal halb so hoch.

Schwarzarbeit

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls hat 2023 in Verfahren mit einer Schadenssumme von knapp 12 Millionen Euro ermittelt, 2022 waren es nur 7,1 Millionen Euro. Konkret ging es vor allem um nicht bezahlte Steuern und Sozialabgaben, erschlichene Sozialleistungen oder Betrug beim Mindestlohn. Die Summe der Geldstrafen beläuft sich auf rund 912.000 Euro, zudem verhängten die Gerichte Haftstrafen von insgesamt 29 Jahren. Wegen Ordnungswidrigkeiten wurden Bußgelder in Höhe von über 600.000 Euro verhängt. Dafür überprüften die Zöllnerinnen und Zöllner rund 1000 Arbeitgeber, leiteten 1400 Strafverfahren und etwa 920 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Abgeschlossen wurden 2023 1.300 Strafverfahren und knapp 2.000 Bußgeldverfahren.

Vollstreckung

Der Zoll treibt nicht nur eigene Steuerforderungen ein, sondern übernimmt dies auch bei anderen staatlichen Forderungen. 2023 gab es für das HZA Regensburg 238.000 Vollstreckungsaufträge, dabei ging es um 88 Millionen Euro. Von den Aufträgen gingen rund 105 000 aufs Konto von anderen staatlichen Stellen.

Steuern

Rund 2,4 Milliarden hat das HZA für den Staat eingetrieben. 1,1 Milliarden Euro flossen durch Verbrauchssteuern, vor allem die Stromsteuer, aber auch Alkohol-, Tabak- und weitere Steuern. Über 700 Millionen gingen durch Einfuhrumsatzsteuer aufs staatliche Konto, mehr als 400 Millionen Euro durch die Kfz-Steuer.

Zuständigkeit

Das Hauptzollamt in Regensburg kümmert sich um die Aufgaben des Zolls in der Oberpfalz, im östlichen Oberfranken und in Teilen Niederbayerns. Insgesamt sind 800 Menschen hier beschäftigt. 2023 waren darunter 104 Auszubildende

 
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