Alles so schön bunt hier: Die Allianz-Arena in München leuchtet am Montag in Orange, ebenso die Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen oder das Würzburger Rathaus. Hundertfach strahlt orangefarbenes Licht als Mahnung am UN-Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Nett gemeint - doch Schamesröte wäre in Anbetracht der Probleme eher angebracht. So gibt es in der Oberpfalz nur vier Frauenhäuser und ein paar Fluchtwohnungen, in denen die Opfer der schlimmsten Fälle untergebracht werden können. Immerhin: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey steuert gegen. Sie plant einen Rechtsanspruch auf Unterbringung im Frauenhaus. Bei gerade mal 7000 Plätzen bundesweit leider eher eine hohle Phrase. Frauen in Not brauchen sofortige Hilfe. Sie können sich nicht auf Wartelisten setzen lassen. Wer den Mut hat, sich vom prügelnden Mann zu trennen, den dürfen keine zusätzlichen Hürden in den Weg gelegt werden. Das reicht von den für Alleinerziehende oftmals unerschwinglichen Mieten bis zu Zweifeln an den Leidensgeschichten vieler Frauen in der männerdominierten Gesellschaft. Das Tabuthema Gewalt in den eigenen vier Wänden lässt sich nicht durch farbenfrohe Symbolpolitik lösen. Notwendig ist ein Umdenken bei den Rollenbildern. Männliche Härte? Dominanz? Der Kampf der Frauen für Respekt und Sicherheit ist in erster Linie Männersache .
Deutschland und die Welt
25.11.2019 - 19:01 Uhr
Schamesröte statt orangefarbener Symbolpolitik
Kommentar von Frank Werner
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Schlimm, dass es auch hier wieder die Opfer sind, die fliehen und ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen.
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