Schwandorf
07.01.2025 - 14:23 Uhr

Das Geheimnis der Felsenkeller

Ein ganz besonderes Labyrinth gibt es in der Stadt Schwandorf. Oder besser gesagt: darunter. Denn unter der Erdoberfläche befinden sich hier über 130 Felsenkeller auf drei Stockwerken.

Viele davon sind miteinander verbunden und bilden zusammen Bayerns größtes Felsenkeller-Labyrinth. Diese Räume unter der Erde sind teilweise schon bis zu 500 Jahre alt. Früher wurden sie mal zum Bierbrauen benutzt. Denn für die sogenannte „kalte Gärung“ brauchten die Brauer kühle Temperaturen. Und in den Felsenkellern hat es das ganze Jahr nur acht Grad. Deswegen haben die Schwandorfern die Keller auch immer wieder gerne als Kühlschrank benutzt. Vor ungefähr hundert Jahren dann, als nicht mehr so viel Bier gebraut wurde, wurden die Felsenkeller zu Lagerräumen für Rüben, Kartoffeln, Fleisch, Wurst oder Kaffee. 1931 und 1932 waren Kellerdiebe unterwegs und brachen Löcher in die Mauern zwischen den Räumen, um möglichst viele Sachen klauen zu können. So ist dann das Labyrinth entstanden.

Luftschutzbunker

im Zweiten Weltkrieg wurden die Felsenkeller dann zu Schutzräumen ausgebaut. Als die Stadt bombardiert wurde, retteten sie vielen Schwandorfern das Leben. Tausende Menschen flüchteten sich damals unter die Erde, um sich hier vor den Bomben zu schützen.

Denkmalschutz

Heute stehen die Felsenkeller unter Denkmalschutz. Das bedeutet: Sie müssen so erhalten werden, wie sie einmal ausgesehen haben. Ein Denkmal ist eine Sache, die sehr wichtig für die Geschichte der Menschen einer Stadt ist. Das kann zum Beispiel ein altes Gebäude sein, eine Brücke, ein Park – oder eben ein Felsenkeller-Labyrinth.

Info:

Führungen

Vielleicht hast du jetzt Lust bekommen, einen Ausflug unter die Erde zu machen und dir die Felsenkeller mal anzuschauen? Das geht bei einer Führung. Mehr Infos gibt es im Schwandorfer Tourismusbüro (Telefon 09431/45 550) oder im Internet auf der Seite www.schwandorf.de.

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