ONETZ: Ein Jahr Zwickl-Pause: Wie groß ist die Sehnsucht, dass das Festival heuer wieder stattfindet?
Anne Schleicher: Groß natürlich. Das Zwickl fehlt. Aber auf der anderen Seite spürt man wieder richtig, dass es von den Leuten vermisst wird. Viele fragen nach, wollen wissen, wann es weitergeht. Das ist natürlich immer großer Anschub, große Motivation und Vorfreude.
ONETZ: Zeugt davon, dass es mittlerweile schon recht bekannt ist. Für den, der das Zwickl aber noch nicht kennt: Was ist es?
Anne Schleicher: Ein außergewöhnliches Dokumentarfilmfestival, das alle Menschen als Publikum gleichstellt und die Fähigkeit hat, für den Dokumentarfilm zu faszinieren, zum Brennen zu bringen und es schafft, den Dokumentarfilm als spannendes Genre zu entdecken.
ONETZ: Ein Festival, das an oft genug ungewöhnlichen Orten stattfindet. Gezeigt wurden Filme schon im Schwandorfer Felsenkeller, in der Müllverbrennungsanlage oder in einer Kirche. Wo geht es dieses Mal hin?
Anne Schleicher: Sicher, das gehört auch zum Zwickl. Wir haben aber auch immer wieder Jahre, in denen wir in regionale Kinos gehen – so wie dieses Jahr wieder. Wir sind an sechs Orten in der Oberpfalz (siehe Infokasten; Anm. d. Red.) und in Pilsen. Also insgesamt sieben Orte, die wir in unserer Roadshow dieses Jahr bereisen - auf aufeinanderfolgenden Wochenenden. Von Ende September bis Ende Oktober gibt es Wochenende einen Tourstopp. Es sind regionale Kinos dabei und auch ungewöhnliche Orte.
ONETZ: ... heißt?
Anne Schleicher: Wir beginnen bei Schönsee im Centrum Bavaria Bohemia, das man von deutsch-tschechischen Veranstaltungen kennt. Dort gibt es auch einen Filmraum mit der Technik. Es bietet sich an, dass wir dort einen Stopp einlegen. Wir haben dieses Jahr auch ein tschechisches Filmfenster im Programm. Bis November im vergangenen Jahr haben sich tschechische und deutsche Filmemacher bewerben und ihre Werke einreichen können. Das haben auch viele gemacht, deshalb haben wir ein kleines deutsch-tschechisches Filmprogramm. Zwei Kurzfilmprogramme und zwei Langfilme.
ONETZ: Mit Corona ist die Planung in diesem Jahr nicht so einfach. Sind die Termine fix oder kann es noch zu Verschiebungen kommen?
Anne Schleicher: Grundsätzlich ist es so, dass es im Herbst an verschiedenen Wochenenden und Orten stattfindet. Falls das wirklich nicht möglich sein sollte, wird es im selben Zeitraum ein Online-Festival geben - natürlich mit Live-Moderation des Zwickl-Teams und Gästen. Es wird nichts mehr verschoben.
ONETZ: Gibt es einen thematischen Schwerpunkt?
Anne Schleicher: Ja, aber der wird noch nicht verraten. Es gibt verschiedene Filmprogramme, die mit auf Wanderschaft gehen. Alle Filme, an die 30, werden in Schwandorf zu sehen sein. An den anderen Orten laufen überall ein paar Programme. Außerdem wird der Bayerische Dokumentarfilmpreis verliehen, es gibt Finalisten-Filmen. Ein Kinderprogramm gibt es natürlich auch.
ONETZ: Das Zwickl hat sich auch immer durch die außergewöhnlichen Gäste wie die Beltracchis oder Walter Röhrl ausgezeichnet. Kommt dieses Jahr auch jemand bekannteres, was geplant?
Anne Schleicher: Viele Filmemacher kommen ohnehin zum Filmgespräch danach oder Protagonisten oder Leute, die einfach was mit der Thematik zu tun haben. Da darf man sich in jeden Fall freuen auf spannende Leute.
Die Spielorte
- Centrum Bavaria Bohemia (CEBB) in Schönsee
- Ring-Theater Amberg
- Kino-Center Nittenau
- Lichtwerk-Kino Schwandorf
- Kinos im Andreasstadl Regensburg (im Rahmen des MišMaš-Festivals)
- Bahnhof Bad Kötzting
- Pilsen
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