Bad Neustadt a. d. Saale. (ui) Europa sei nicht das Problem, als das es derzeit für viele Bereiche zu oft hingestellt werde, bemerkte Landtagsabgeordneter Steffen Vogel bei der Auftaktveranstaltung des Neustadt-Treffens in Bad Neustadt. „Der Rückblick zeigt, dass es Europa braucht, um Problemen zu begegnen und in der Welt gehört zu werden.“ Das unterstütze man mit Veranstaltungen, wie dem Neustadt-Treffen, bei dem sich Freunde begegnen.
„Hier leben wir eine große Familie“, sagte Thomas Habermann vor 1000 offiziellen Besuchern aus 28 Neustädten bis aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Österreich und Kroatien. „Das ist die beste Antwort für Europa“, betonte der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld. „Ja das ist die beste Antwort“, pflichtete ihm auch Dorothee Bär bei. Die Staatsministerin für Digitalisierung dankte allen, „die sich hier engagieren.“
1979 hat Paul Goebels, der damalige Bürgermeister der Stadt in der Rhön die Neustädte Europas erstmals zum Treffen und Feiern eingeladen. „Das war der Beginn, und die Geschichte zeigt, es war eine gute Entscheidung, eine tolle Idee“, begrüßte sein aktueller Nachfolger Bruno Altrichter die Gäste im Festzelt vor den Toren seiner Stadt. „Nur gemeinsam sind wir stark. Und wenn wir gemeinsam ein politisches Europa bauen wollen, dann benötigen wir dazu die selbstbewussten Städte und Gemeinden. Denn wir sind die Träger des Staates und damit die Träger eines kommenden Europas“, zitierte Altrichter am Freitag seinen Vorgänger.
Goebels konnte vor 40 Jahren nichts wissen vom Fall des Eisernen Vorhangs und dem daraus resultierenden Zusammenwachsen Europas. Schon 1979 waren auch Neustädte aus der DDR eingeladen gewesen. Das hat damals nicht geklappt. „Doch schon zehn Jahre später hat sich Neustadt an der Orla der Arbeitsgemeinschaft angeschlossen“, erinnerte Altrichter.
„Man hat uns herzlich aufgenommen“, dankte Bürgermeister Peter Mühle. Sein Neustadt in Sachsen kam 1991 zu der Städtepartner- und Freundschaftsgruppe. „Man ruft auch mal unkompliziert einen Kollegen an und bespricht Ideen und Probleme“, sagte er zu den Vorteilen in der tägliche Arbeit eines Gemeindeoberhaupts neben den Aspekten für persönliche Freundschaften über Grenzen hinweg, die die die größte Städtepartnerschaft des Kontinents bietet.
Dass das Ganze auch nach 40 Jahren nicht nur eine Traditionsveranstaltung ist, zeigten ganz offensiv die Niederländern aus Echt-Susteren. Das liegt am schmalsten Stück ihres Landes, wie sie immer wieder betonen. Mit ihren jungen Bläsern brachten sie viel Stimmung unter die Gäste im Festzelt.
Für das nächste Treffen vom 3. bis 5. Juli im fränkischen Neustadt an der Aisch regte Landrat Habermann eine Vernetzung der Landkreise in Europa nach dem Vorbild der Städte als Ergänzung an. „Ich nehme das Fest zum Anlass, dass auch wir Landkreise uns grenzüberschreitend zusammentun.“
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