München
19.02.2021 - 15:33 Uhr

Söder: Keine Impfpriorisierung für Grenzgebiete in Nordostbayern

Um Grenzbereiche mit hohen Inzidenzzahlen zu entlasten, forderten einige Politiker mehr Impfstoff für die Gebiete. Darüber berieten Ministerpräsident Söder und Kanzlerin Merkel heute in einer Videoschalte mit bayerischen Landräten.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nimmt in der bayerischen Staatskanzlei an einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und bayerischen Landräten und Oberbürgermeistern teil. Bild: Peter Kneffel/dpa
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nimmt in der bayerischen Staatskanzlei an einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und bayerischen Landräten und Oberbürgermeistern teil.

Die Corona-Hotspots in der Grenzregion Nordostbayerns werden nicht bevorzugt mit Impfstoff versorgt. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Video-Schalte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) sowie 96 bayerischen Landräten und Bürgermeistern mit.

Der Bund sei bei dieser Frage "sehr zurückhaltend" gewesen und habe eine entsprechende Änderung der Impfpriorisierung "nicht empfohlen", erklärte Söder. Ins Gespräch gebracht hatte die Idee der Tirschenreuther Landrat Roland Grillmeier (CSU), um die Ausbreitung der britischen Virus-Variante auch über die Region hinaus einzudämmen.

Logistische Probleme bei Imfpstoffverteilung

Nach Angaben Söders habe der Bund eine nach Inzidenzen differenzierte Impfstoffverteilung mit logistischen Problemen begründet. Die flächendeckende Bereitstellung von Impfstoff sei schon jetzt eine große Herausforderung. Zudem müsse die Lieferung über den mehrwöchigen Zyklus mit zwei Impfungen sichergestellt sein. In dieser Zeit könnten sich Inzidenzen regional verändern und eine neue Priorisierung erforderlich machen. Deshalb solle nach dem jetzigen System "breitflächig weitergeimpft" werden, sagte Söder.

In den besonders betroffenen Regionen müssten daher das Hygienemanagement und Kontaktbeschränkungen aufrechterhalten werden. "Wir tun alles, um mehr Stabilität in den Grenzlandkreisen zu erreichen", betonte Söder. Es würden deshalb mehr Bundeswehrsoldaten zur Kontaktverfolgung und mehr mobile Testteams eingesetzt. Auch sonst will Söder ein "besonderes Augenmerk" auf die ostbayerischen Landkreise legen. Er sagte ergänzende finanzielle Hilfen zu, wenn dort wegen hoher Inzidenzwerte Öffnungen später erfolgen könnten als andernorts.

"Intelligente Öffnungsmatirx"

Für die Zeit nach dem 7. März kündigte Söder eine "intelligente Öffnungsmatrix" an, die Lockerungsschritte vorsehe, aber auch die Reaktion auf wieder steigende Infektionszahlen beinhalte. Es gelte, die Sorgen vor der Ausbreitung von Virus-Mutationen genauso zu berücksichtigen wie die verständlichen Wünsche nach Veränderungen. "Das, was wir in den nächsten Wochen tun, soll für Monate gelten", erklärte Söder. Man brauche einen "berechenbaren und planbaren Weg". Dies hätten auch die Kommunalpolitiker bei dem Gespräch so gesehen. Keiner habe schnelle Öffnungen von Handel und Gastronomie gefordert.

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