(paa) Der anstehende Brexit hat auch Folgen für die britische Marine. Sie verliert nach zehn Jahren das Hauptquartier für den europäischen Anti-Piraten-Einsatz "Operation Atalanta" am Horn von Afrika. Stichtag ist der 29. März 2019. Bis dahin zieht der Führungsstab der EU NAVFOR (European Union Naval Force) aus dem britischen Northwood ins spanische Rota.
Zudem wird das maritime Sicherheitszentrum MSCHOA (Maritime Security Centre Horn of Africa) ins französische Brest verlegt. Das Zentrum bleibt dem Hauptquartier von EU NAVFOR unterstellt. Am 29. März wechselt auch die Führung. Der spanische Vizeadmiral Antonio Martorell Lacave beerbt den britischen Generalmajor Charlie Stickland.
Zugleich verlängerte der Europäische Rat den Einsatz vor der Küste Somalias um zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2020. Deutschland beteiligt sich mit bis zu 600 Soldaten. Allerdings schickt die Marine kein Schiff mehr, sondern von Fall zu Fall Aufklärungsflugzeuge. Der deutsche Einsatz ist im Frühjahr vom Bundestag bis zum 31. Mai 2019 verlängert worden. Die Beteiligung ist an das Mandat des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und den Beschluss des Rates der EU gekoppelt.
Die "Operation Atalanta" wurde im Jahr 2008 als erster maritimer Einsatzverband der EU gestartet. Sie dient der Bekämpfung der Piraterie und von Raubüberfällen sowie dem Schutz von Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms (World Food Programme, WFP) nach Somalia und von Transporten für die Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM). Laut EU NAVFOR unterstützen derzeit 19 EU-Länder und zwei Partner die Mission vor Somalia.
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