Die Publizistin Wolftraud de Concini ist auch fotografisch tätig. Die Lebensgeschichte einer böhmischen Jüdin ergänzt sie mit einer Bilderausstellung in Speinshart. Mit „Nocturnes“ schlägt die Künstlerin einen neuen experimentellen Weg ein. Sie fotografiert bei Nacht. Klar konzipierte Aufnahmen, die Konturen auflösen.
Concini bewegt ihre Digital-Kamera, zieht das Licht in die Nacht und sucht mit ihrer Kunst, die Nacht auszuloten, sucht sie dem Dunkel zu entreißen. „Geh im Dunkeln nicht allein auf die Straße!“ Wer hätte als Kind nicht diese Worte gehört. Mit ihren nächtlichen Spaziergängen bricht die Künstlerin in eine eigentlich intime Welt ein.
In diesem Dialog mit der Nacht gewinnt die Dunkelheit Farbe, verwandelt menschliche Gestalten zu unkenntlich-vagen Figuren. Die klar definierten Bilder des Tages treffen im individuellen Spiel der Unschärfe auf eine ungewöhnliche Begegnung im Dunkeln. Die Fotografin gibt zu: „Ich drücke bei Nacht freihändig ohne Stativ auf gut Glück auf den Auslöser“.
Die Resultate überraschen. Unscharf, verschwommen werden die Personen zu neu Gebilden, Köpfe werden zu Luftballons und Landschaftlichen zu bedrohlichen Gebilden. „Ich lasse mich von diesen Rätseln und Geheimnissen faszinieren“, sagt die Künstlerin und empfiehlt den Betrachtern, es ihr gleichzutun und sich vom magischen Zauber inspirieren zu lassen.
Diese Möglichkeit besteht bis 8. September 2019. Die Ausstellung ist im Oberen Konventgang des Klosters zu sehen. Auskünfte über die Öffnungszeiten erteilt die Begegnungsstätte unter Telefon 09645 / 60193601.
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